SPIEGEL-Umfrage: Hälfte der Deutschen befürwortet Genderverbot für staatliche Stellen

Sollte das Binnen-I in Behördenpost oder der Genderstern an Schulen untersagt werden Der Vorschlag stößt laut einer SPIEGEL-Umfrage auf viel Zustimmung.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10159979859934869

Verbote in der Sprache sind m.E. unsinnig. Es wird aber höchste Zeit, dass die Debatte versachlicht wird und auch ehrlich die Probleme benannt werden, die das Gendern mit Sternchen etc. mit sich bringt. Dazu gehört auch, dass es zwar ein guter Gedanke ist, bestimmte Menschen sprachlich zu inkludieren, dass man es aber auch vielen Menschen schwerer macht mit dem Lesen und Verstehen von Texten. Dazu zählen Menschen mit geringer Literalität, Sehbehinderte, Menschen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist/die gerade erst Deutsch lernen, Menschen mit bestimmten Formen/Ausprägungen von ADHS und Autismus etc.
Auch hilfreich zur Versachlichung ist ein Blick in den letzten Bericht des Rechtschreibrats:
https://www.rechtschreibr...vom-26-03-2021/


Ich verstehe nicht, warum es da gesetzliche Vorgaben geben muss.
Sprache ist dynamisch und ändert sich normalerweise automatisch mit veränderten Situationen und Einstellungen.
Es sollte weder vorgeschrieben werden gendern zu müssen (wie z.B. dieses w/m/d oder mimimi wenn man vergisst *innen anzuhängen) noch sollte es verboten werden zu gendern.
Ich persönlich mag das extrexme Gendern nicht besonders, weil ich mich da als Frau ausgegrenzt fühle, wenn ich immer extra genannt werden muss, als ob ich nicht selbstverständlich dazu gehöre. Aber ich lerne gerade, die Zähne zusammen zu beißen und versuche es zu überhören, wenn mal wieder jemand bei jedem zweiten Wort ein *innen anhängt.
Es ist, wie bei allen Dingen im Leben: Weder das eine noch das andere Extrem ist gut. Extremismus ist nie gut - egal auf welcher Seite.
Lasst doch einfach die Menschen reden und schreiben wie sie wollen. Irgendwann wird sich dann hoffentlich ganz selbstverständlich ein vernünftiger Mittelweg ergeben, mit dem dann die Mehrheit leben kann.


Dadurch, dass nahezu jeder die kleine Pause vor "innen" verschluckt, wurden aus maskulinen Begriffen feminine.
Also im Endeffekt nur eine Umkehrung.
Was soll dieser Blödsinn?

Sprache entwickelt sich seit Tausenden von Jahren selbst und wird dies auch weiterhin tun.

Die Fortschritte in Forschung und Technik haben heute eine Geschwindigkeit erreicht, dass es kaum möglich ist nachzukommen.
Auch diese Entwickung begründet immer neue Begriffe.
Es ist gut möglich, dass in 300 Jahren kaum noch einer das Deutsch versteht, welches wir jetzt sprechen.

Diese Zeit und Energie, die man für das Gendern aufbringt, kann man gut nutzen um sich um wichtige Dinge zu kümmern.


Die Frage ist, ob das so sinnvoll ist nachdem das 3. Geschlecht im Perso so gefloppt ist.

Zitat: ärtzeblatt
Die Wochenzeitung beruft sich auf eine eigene Umfrage bei den Standesämtern der elf größten deutschen Städte. Diese habe ergeben, dass bislang lediglich 20 Personen bean­tragt haben, ihren Geschlechtseintrag auf „divers“ ändern zu lassen (Stand Mitte April 2019).

Rechne man die Zahlen, die von ähnlichen Umfragen der vergangenen Wochen bestätigt würden, auf ganz Deutschland hoch, seien es rund 150 Fälle, schreibt die Zeit. Eltern me­dizinisch intersexueller Neugeborener, die ihr Kind als „divers“ eintragen ließen, gibt es in den befragten Städten laut Umfrage bislang keine, heißt es weiter.


...gendern ist für mich nur eine Kunstform, die keine Probleme löst, aber unsere Sprache kaputt macht. und damit unsere Identität.., Rassismus bekämpft man nicht mit Sternchen und ...innen...am Ende, da frage ich mich immer beim Hören, was ist Außen??? Gesetze müssen umgesetzt werden und Ausgrenzungen insgesamt , nur dann gibt es Respekt für Alle, egal ob männlich oder weiblich oder, die es erst suchen und hoffentlich finden und gefunden haben, es ist nicht die Hautfarbe, nicht die Sexualität und nicht die Nationalität, es ist die vermeintliche Gruppenzugehörigkeit, die uns trennt..., aber meine Sprache liebe ich, die will ich auch weiter haben..., dafür kämpfe ich auch..., ich mag einfach Goethe und Schiller und Kleist und.... die will ich nicht gendert haben, das ist unsere Geschichte, mit allen Vor- und Nachteilen und sorry, den Faust in Gender, da stimmt nichts mehr und auch nicht bei den Märchen der Gebrüder Grimm, lasst uns doch mutig sein, es ist nicht unserer Sprache, wir müssen uns ändern als Gesellschaft, mit unserer wundervollen Sprache, aber nicht die Grammatik und die Geschichte zerstören...


Klares Votum für staatliches Genderverbot und für die Einführung einer Sprachpolizei wie bei "1984" von George Orwell. Was Orwell damals als Alptraum an die Wand malte, wird nun Realität: Sprachverbote! Wer gendert, wird beim Genderverbot je nach dem Umfang Geld- oder Haftstrafe erhalten. Anführer ist der Hamburger CDU-Chef Ploß.

"Verbote, Verbote, Verbote", Sprachverbote von der CDU. Ist die Überwachung durch Einheiten der Sprachpolizei im Familienkreis demnächst üblich? Was sagt Herr Ploß, wenn man gemeinsam am Familientisch sitzt? Bloß kein Wort gendern?

"Zu Hause am Abendbrottisch sollte selbstverständlich jeder, der das möchte, nach Herzenslust gendern können“, sagte der Bundestagsabgeordnete in einem „Spiegel“-Interview". Aber sonst natürlich nie, auch nicht morgens. Für die Überwachung wird die CDU eine Sprachpolizei brauchen. Es geht voran, mit den Verboten...


Gendern? Von mir aus. Aber bitte nicht mit Sprachverhunzungen wie Binnen-I, Gender*Sternchen oder ein langatmiges "Zuschauer und Zuschauerinnen".
Mich wundert warum die Linguistinnen und Linguisten keinen anderen Ausweg finden: was wir brauchen ist ein neues und spezifisch männliches Generikum. Die üblichen Bezeichnungen wie Arzt, Pilot, Wähler, Bürger, Nachbarn usw wieder für jeden verwenden. Geschlechtsunabhängig, für Männer, für Frauen, für Diversen eben. Wir müssten dafür ein neues Generikum, eben nur für Männer einführen. Als Vorschlag hätte ich "-on", als Gegenstück zum weiblichen "-in". Also Bürgeron, Poliziston, Ärzton usw. "Ich gehe zum Zahnarzton und habe später einen Termin mit der Bürgermeisterin". Also einen männliches Arzt und weibliches Bürgermeister. Denn die allgemeingültige Bezeichnung wird dadurch natürlich sächlich und bekommt "das" als Artikel. Meiner Meinung nach nicht einmal sonderlich gewöhnenungsbedürftig. Geht sogar bei männliche Hebammen: der Hebammon.


Welcher Teil von "der Plural ist geschlechtlos" ist so schwer zu verstehen? Wozu braucht es das Gendern? Dieser eine Satz beschreibt es doch sehr eindeutig...oder etwa nicht? Sprachwissenschaftler André Meinunger dazu:"Das Deutsche ist so gerecht und frauenfreundlich, wie es mehr eigentlich gar nicht geht. Die Pluralform ist die weibliche. Wir sagen so selbstverständlich „sie“, dass es gar nicht auffällt. Rein synchron, also auf den gegenwärtigen Sprachzustand bezogen, und formal, also auf die äußerlich sichtbare Erscheinung bezogen, ist das Pluralpronomen identisch mit der weiblichen Singularform. Also: Selbst wenn eine reine Männergruppe schießt oder alle Männer schwitzen, heißt es „sie schießen“ oder „sie schwitzen“. … Und das bedeutet, wir haben im Deutschen sehr wohl schon lange und vollkommen unentdeckt ein generisches Femininum. Dieses macht sich im Plural deutlich – und ist dabei aber scheinbar so undeutlich, dass es entweder niemand bemerkt hat oder wissentlich verschwiegen wird. Die deutsche Sprache ist also sehr gerecht. Im Singular scheint es eine Art generisches Maskulinum zu geben, im Plural ein feminines. Der Plural heißt “sie”. Und auch im Substantivbereich ist der Artikel für die Mehrzahl formgleich mit dem femininen Artikel: “die”."


Wer die feministische Linguistik mit Gleichberechtigung oder gar gesellschaftlichem Wandel verwechselt, übersieht die Wirklichkeit. Jenseits der verqueren Sprachdoktrin sind Minderverdienst und gläserne Decke die Realität, während wir über Grammatik diskutieren.

Die folgende kleine Anekdote veranschaulicht die Verhältnisse:
Ein internationales Unternehmen veranstaltet einmal im Jahr ein Golfturnier. Mehrere Jahre hintereinander gewann eine Frau. Golf ist ihr Leben. Die überwiegend männlichen Führungskräfte waren chancenlos (und ein wenig fassungslos). Mitglieder der Geschäftsführung des Konzerns begannen sich daraufhin dafür einzusetzen, dass die überlegene Golferin nicht wieder eingeladen würde. Die Argumente lauteten, Golf mache mit der Dame keinen Spaß, sie sei verbissen und humorlos. Die für die Veranstaltung zuständige Marketing Managerin hustete den Herren natürlich was - schon aus professionellen Erwägungen heraus gebot sie der Intrige einhält.
Nun besprechen die männlichen Geschäftsführer die wichtigen Dinge auf der Jagd. Zu der wurde niemals eine Frau eingeladen.

Die Bezeichnung Golfer*in kann man trotzdem verwenden. Das stört nur Sprachästheten und in Wirklichkeit redet ja so kein vernünftiger Mensch.


10ºSorry - ich bin kurz OT und ;) :

Ich halte das Gender-Sternchen und andere Techniken (schriftlich wie beim Sprechen) für unpraktisch und umständlich.

Ich wäre dafür "der" und "die" komplett durch "das" zu ersetzen (im Englischen ist es das "the") - und ich würde darauf tippen, dass sich genau so eine "harte" Lösung im Laufe der nächsten 20 Jahre durchsetzen wird, so ungewöhnlich es sich anhören wird.

Das Astronaut besteigt das Rakete und fliegt zus Sonne und zus Mond (statt "zur Sonne" und "zum Mond").

Aua!
Ja - aber wenn man unsere heutige Sprache mit der vor 100 Jahren vergleicht - wäre das durchaus vorstellbar, finde ich.




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