Urteil des BGH zu Kontogebühren: Die Banken müssen bluten, die Kunden können feiern (S+)

Millionen Kontoinhabern winkt die Rückerstattung von Gebühren, für Banken und Sparkassen wird es teuer. Doch von selbst wird das Geld nicht zurückfließen.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10159992913279869

Letztlich ändert sich an der Sachlage nur marginal etwas: Stimme ich nicht zu, wird die Bank das Konto auch weiterhin kündigen. Wer keine Gebühren für sein Konto bezahlen möchte, ist schon lange zu Alternativen gewechselt.

Ich persönlich bin jedenfalls nicht bereit, für die Bereitstellung meiner Guthaben, letztlich Arbeitsgrundlage einer Bank, auch noch Gebühren zu bezahlen. Die fehlende Verzinsung meiner Guthaben ist Gebühr genug.

Der hier in den Kommentaren so oft angeführte Sparkassenberater, der den Kunden kennt und ihm hilft, ist nach diversen Erfahrungen in meinem Umfeld eine Wunschvorstellung. Stattdessen wird verkauft, denn das bringt Provisionen.

Und auch die Bargeldversorgung ist ein immer kleiner werdendes Problem. Bargeldlose Zahlungen, auch von Kleinbeträgen (Bäcker), nehmen immer mehr zu. Alternativ zum Automaten kann man beispielsweise auch beim Einkauf im Discounter Geld abheben.

Das System der Filialbanken in der alten Form hat sich einfach überholt und wird sich aus Kostengründen auf Mittel- und Großstädte konzentrieren müssen.


Wieviel Lebenszeit von Richter*innen und sonstigem beteiligten Personen hat unsere Gesellschaft nun in Summe verbraucht, um diese Erkenntnis zu gewinnen, das Recht zu richten, es in höchstrichterliche Worte zu kleiden und zu veröffentlichen? Für mich ist das total typisch Deutsch. Um ehrlich zu sein: Ich brauche kein solches Urteil, denn ich genieße wie Jede(r) hier die Freiheit, meine Bank zur Rede zu stellen, meine Bank zu wechseln oder meine Ding sonstwie selbstbestimmt zu regeln. Die Zustimmungsfiktion ist doch gang und gäbe. Es gibt sie bei Versicherungen oder beim Zeitungs-Abo ebenso wie in anderen Bereichen. Wie lange soll denn die Bank auf meine explizit zum Ausdruck gebrachte Zustimmung warten? Papier schwarz machen, Briefmarke drauf, Postweg hin und zurück abwarten, Entscheidung treffen und umsetzen? Jeder Arbeitsschritt kostet Zeit und Geld. Und wie wollen wir sowas künftig in der Digitalisierung regeln, wenn eine Mail mit Bestätigungsanforderung bei mir im Spam landet und/oder ein Bestätigungs-PIN per SMS eine Halbwertszeit von 10 Minuten hat? Wenn ich da im Krankenhaus liege oder im Urlaub bin, geht's auch an mir vorbei und ich kriege nichts mit. Dann doch lieber die Zustimmungsfiktion. Ist doch viel einfacher zu handhaben als der ganze Bürokratenkram.




+