SPIEGEL-Umfrage zu Kanzlerkandidaten: Baerbock führt – aber Laschet holt auf (S+)

Ein Viertel der Deutschen würde die Grünen-Vorsitzende ins Kanzleramt wählen. Doch Baerbocks Vorsprung schmilzt.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10159992091459869

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock strebt nach der Wahl eine Erhöhung der Benzinpreise um 16 Cent und die Einführung eines generellen Tempolimits von 130 auf Autobahnen in Deutschland an. Wie konkret die Politik der Grünen in Regierungsverantwortung aussieht, kann man aktuell in Frankfurt am Main beobachten. Nach dem Koalitionsvertrag von Grünen, SPD, Volt und FDP dürfen Autofahrer dort bald nur noch mit Tempo 40 auf innerstädtischen Hauptstraßen unterwegs sein. Auf anderen Straßen soll sukzessive Tempo 20 als Regelgeschwindigkeit etabliert werden. Und die mögliche Einführung einer City-Maut von 11,50 € pro Tag (!) hängt als finanzielles Damoklesschwert über jedem Pendler, der darauf angewiesen ist, jeden Tag zum Arbeiten nach Frankfurt mit dem Auto zu fahren.


Interessante Welle der Berichterstattung.
Jeder schreibt über die Grünen, über nicht existente oder aufgebauschte Verfehlungen, über Annalenas Kinder und was weiß ich.
Die völlige Inkompetenz der kompletten Unionsministerriege inkl. Kanzlerkandidat tritt dadurch komplett in den Hintergrund.
Als Alternative werden ausschließlich Marktextremisten mit mehr oder weniger Ausländerhass präsentiert.
Wie soll der Wähler da eine sinnvolle Wahlentscheidung treffen, ob er möchte, dass die soziale Schere weiter auseinander geht, was nur bei einer einzigen möglichen Koalitionsvariante nicht der Fall wäre.

Lieber Wähler! Möchtest Du, dass die Reichen noch reicher werden und die Armen noch ärmer, wie es in den bestehenden Rahmenbedingungen von alleine passiert?
Bei nein, wähle die Linke, bei ja, stellen sich weitere Fragen...


Ein hartes Rennen. Wird Frau Baerbock mit Top-Politikern der CDU wie mit Laschet und Spahn mithalten können? Der Star der Medien am Politikhimmel ist Jens Spahn. Jeden Tag neue Meldungen über seine Conora-Teststationen.

Einige Orte, wo es solche Testzentren gibt: "umfunktionierte Shisha-Bars, Handyläden, Tattoo- und Waxing-Shops oder sogar Stripklubs" ("Welt", 30.05.2021). Wahnsinn: Nun schon über 15.000 Testzentren.

Wie man das Geld bekommt, ist einfach: 970 Tests täglich melden, auch wenn nur 70 Personen getestet wurden? Gar kein Problem. Es wurde von Journalisten getestet und es funktioniert. Monatlich rund 500.000 Euro ohne jede Kontrolle? Man braucht nur eine Genehmigung (online), ein Zelt aufstellen oder einfach im Handy-Laden "testen". Und das beste für das System von Jens Spahn: Keiner will die Kontrolle machen:

https://www.tagesschau.de...rollen-101.html


Melanie Bernstein, MdB:
Annalena Baerbock hat ein Interview gegeben (das auch auf ihrer Homepage online ist), in dem sie einen Teil ihres Wahlprogramms erklärt. Ich greife mal eine Frage heraus, die mich auch beschäftigt, weil sie die Realität in meinem Wahlkreis berührt:

So fragt der Journalist: „Wie teuer wird für eine Krankenschwester, die mit ihrem Verbrenner zur Klinik pendelt, eine Kanzlerin Baerbock?“

Frau Barbock antwortet: „Das heißt, Menschen, die jetzt kein Geld für ein neues E-Auto haben, werden wir unterstützen. Ich will, dass die Einnahmen aus dem CO2-Preis als Energiegeld an jede Bürgerin und jeden Bürger zurückfließen. Außerdem bekommt die Krankenschwester finanzielle Hilfe, damit sie sich ein E-Auto leisten kann. Und wir wollen die Strompreise senken.“

Mal ganz abgesehen davon, dass wir durch die Abschaltung der Kernenergie schon jetzt weltweit die höchsten Strompreise haben, sähe das in der Realität so aus:

Ein kleines Elektroauto, sagen wir mal ein Opel Corsa, kostet in seiner Elektroversion rund 30.000 Euro. Wenn wir uns an der Abwrackprämie von 2009 orientieren, bekäme unsere Krankenschwester also 2500 Euro vom Staat geschenkt, um sich ein solches Auto kaufen zu können. Sie müsste also „nur“ rund 27.000 Euro selber aufbringen. Wenn sie in Lütjenburg wohnt und in Kiel arbeitet, pendelt sie am Tag rund 80 Kilometer. Der Corsa-e hat eine angegebene Reichweite von 330 Kilometern – bei idealen Bedingungen und mit neuem Akku. Im Winter, wenn sich die Reichweite um bis zu 30 Prozent verringert, muss das Auto also jeden zweiten Tag für mindestens sechs Stunden an die Ladestation.
Eine einfache Marktrecherche (beim ADAC) zu Ladestationen ergibt: „Für das Laden zu Hause empfiehlt sich eine Wallbox (je nach Ausführung bis zu 1200 Euro; bis elf kW), dreiphasiges Laden bis elf kW kostet 1190 Euro Aufpreis. Dann soll der Akku im Idealfall in 5:15 Stunden wieder gefüllt sein.“

Das gilt natürlich nur für jene, die über ein eigenes Haus verfügen. Wohnt man, wie wahrscheinlich viele Krankenschwestern, in einem Mehrfamilienhaus, klappt das mit dem Laden schonmal nicht. Dasselbe gilt auch für den Parkplatz am Krankenhaus.

Ich frage mich: haben sich die Grünen auch nur einmal ernsthaft Gedanken über die Lebensrealität auf dem Land gemacht? Klar, der grüne Besserverdiener mit dem Landhaus und dem Elektro-SUV muss sich da nicht viele Sorgen machen. Unsere Krankenschwester schon!




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