Robert Habeck: »Wie konnte ich das alles sehen, aber doch nicht begreifen?« (S+)

Zwischen Spree und Kanzleramt spricht der Co-Vorsitzende der Grünen im SPIEGEL-Interview über gesellschaftliche Umbrüche, seine politischen Ambitionen, die Niederlage gegen Annalena Baerbock und Waffenlieferungen an die Ukraine. (S+)

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10160004211399869

Robert Habeck hatte vor der grünen Kandidatenkür wiederholt heftige Fehler gemacht (Pendlerpauschale!) - Annalena Baerbock kaum. Daher dachte ich, das wäre eine gute Entscheidung gewesen. Jetzt wirkt sie heftig überfordert, verkrampft, dünnhäutig, unsouverän.

Ihre Verteidigerinnen und Verteidiger glauben, sie würde überhart angefasst, weil sie eine Frau ist. Darf man von einer Frau nicht erwarten, dass sie nicht vergisst 25.000 Euro anzugeben, dass ihr Lebenslauf stimmt, dass sie nicht dauernd Dinge raushaut, die nach Verbotspartei aussehen? Diese Verteidigung erinnert an den Fall Hillary Clinton: Sie verlor angeblich, weil sie eine Frau war. Nein, sie verlor, weil sie unsympathisch und arrogant war und heftige Fehler machte. Bis heute verstehe ich nicht, warum sie so irre war, Staatsdokumente auf einem Privatserver zu speichern. Das war nicht nur dumm, das war shady und passte zum Korruptionsgeruch um die Clintons.

Ich tendiere immer noch zu Grün bei der Bundestagswahl, aber begeistert bin ich nicht mehr von Baerbock. Und einen solch schlampigen (oder bewusst irreführenden?) Lebenslauf würde ich jedem und jeder um die Ohren hauen, ob rot, grün, schwarz, gelb, blau, lila, Mann, Frau, jung, alt etc. Annalena Baerbock hat sich um den wichtigsten Job der Republik beworben. Die Wählerinnen und Wähler haben ein Recht sie unter die Lupe zu nehmen. Wenn sie das nicht erträgt, kann sie den Job nicht.




+