1ºSo ein Blödsinn... Fängt schon in der headline an: "Das Zappelphilipp-Syndrom hat in der Pandemie zugenommen. Ärzte machen geschlossene Kitas und ausgefallenen Präsenzunterricht in der Schule dafür mitverantwortlich." für ALLE zum mit schreiben ADS/ADHS ist eine angeborene(!) Stoffwechselerkrankung und kann nicht plötzlich, durch äußere Einflüsse auftreten. Was sein kann ist dass Kinder, bei denen es vorher eher weniger wahrgenommen wurde, durch die Pandemie auffälliger wurden. D. H. Aber nicht dass es durch die Pandemie mehr (in absoluten Zahlen) Fälle gibt. Es ist immer noch ein allgemeiner Irrglaube in der Gesellschaft das man ADHS durch "falsche" Erziehung Oder ähnliches erzeugen oder auslösen kann! Dieses nicht wahrnehmen der Erkrankung kann natürlich daran liegen dass die Kinder aus ihren festen Strukturen herausgerissen wurden und daher natürlich auffälliger (symptomatischer) sind. Dann ist der Lockdown ein verstärker gewesen aber nicht die Ursache! Ich werde echt wütend wenn ich so einen Müll lese...
2ºSo ein Blödsinn:
AD(H)S ist keine Verhaltensstörung, die durch Training oder Therapie behandelt werden kann. Bei diesem Symptom fehlt im Gehirn in den synaptischen Spalten der Stoff Dopamin. Dadurch werden Reize nicht korrekt weitergeleitet. Das heißt, das der eben angefangene Gedanke durch einen neuen überdeckt wird, ohne dass der erste zu Ende gedacht ist. Alle Reize, die auf den Körper wirken, werden als gleichwertig empfunden. Was der/die Lehrende vorne an der Tafel erzählt ist genauso wichtig wie der Vogel vor dem Fenster oder der Lufthauch, der über den Arm streicht. Das macht dann die Kinder so wuschig. Damit die Kinder die Reize filtern können, wird i.d.R. Methylphenidat verschrieben.
Natürlich bedarf es einer fundierten Diagnostik, aber es reicht definitiv nicht, Home-Schooling und Lockdown als scheinbare Erklärung heranzuziehen. Das ist schon eher peinlich, Spiegel!