Streit über Wagenknecht und Lafontaine: Im Osten stirbt die Linke aus, im Westen zerlegt sie sich

Die Stammwählerschaft bröckelt, in Umfragen kommt die Fünfprozenthürde bedrohlich nah und hinter den Kulissen kämpft jeder gegen jeden. Steht die Linke vor der Spaltung Jetzt bei SPIEGEL+.

           

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Das grundsätzliche Problem der linken ist und bleibt ja ihr Anspruch einen Systemwandel herbeizuführen.
Der Weg dorthin ist eine auch historisch aufgeladene idiologie. Und von Anfang an war es genau diese idiologie die ständig und auch untereinander nach Feindbildern sucht. Immerhin ist es ja ein Klassenkampf. Das führt auf kurz oder lang dazu das die vernünftigen und abwägenden Persönlichkeiten untergehen.
Aber Deutschland ist eben noch nicht bereit einen vollständigen Systemwandel herbeizuführen.

Eigentlich müssen die sich ein Vorbild bei anderen Parteien suchen, da gibt es auch genügend Abweichler vom Kurs der Partei und diese gehören trotzdem dazu. Ihre öffentlichen Fehler sind teilweise gravierend, aber sie gehören trotzdem zur Partei.

Also:
Keep calm, and get left


Warum die Linke am Boden liegt, sieht man wieder an den Kommentaren derer, die gegen Wagenknecht opponieren. Gegenargumente? Fehlanzeige. Da wird schnell die AFD Keule herausgeholt und eine bekennende Sozialistin dem rechten Rand zugeordnet (wer so weit links steht, für den muss doch auch Pol Pot gemäßigt gewesen sein). Es gibt in bestimmten Fragen, etwa der Migration, nur noch zwei Seiten: Bedingungslose Zustimmung zur Open Border oder völkischer Nationalismus. Kritische Graustufen, Zwischentöne? Ebenso Fehlanzeige. Es existieren nur Gut und Böse, jeder der von der Doktrin abweicht nähert sich als Sünder ohnehin der bösen Seite, dem rechten Rand an. Sachliche Migrationskritik existiert in dieser Welt gar nicht. Wer als angeblich erwachsene Menschen solch ein primitiv degeneriertes Feind-Freund-Schema anbietet und sich dann lächerlicherweise noch als progressiv bezeichnet, der gehört auf den politischen Müllhaufen. Da ich jetzt zwar wahrlich nicht links bin, wäre es mir eigentlich ziemlich egal, was bei den Linken passiert. Aber da diese Partei und ihren Antifa-Straßentruppen auf diese Weise versucht, gegen jeden und überall in der Gesellschaft Druck auszuüben, kann man das nicht einfach ignorieren. Linke Politik werde ich zwar immer ablehnen, akzeptiere aber deren Berechtigung im Rahmen der demokratischen Meinungsvielfalt wenn es um die klassische Linke geht. Aber mit ihrer Kritik an der Selbstgefälligkeit der modernen Lifestyle-Linke, die sich mehr als strafende Theologen begreifen denn als Politiker, hat Wagenknecht definitiv Recht.