Ravensburger zieht Kinderbuch »Der junge Häuptling Winnetou« zurück

Die Auslieferung des Buchs wurde aufgrund »verharmlosender Klischees« über die Behandlung der indigenen Bevölkerung in dem Werk gestoppt.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10160877640114869

Anke Niemeier Es geht nicht 'um ein schlechtes Buch', es geht um den Druck den eine Minderheit immer wieder auf andere ausübt und sie mit einem Shitstorm überzieht um die Welt ' in deren Sinne zu ändern'. Winnetou ist Phantasie. Winnetou ist eine fiktive Figur. Die mag so nicht mehr in unsere aufgeklärte Zeit passen, aber das passen viele Klassiker nicht mehr. Wo fangen wir an und wo hören wir auf, wenn wir das alles auf unsere heutige Zeit hin korrigieren wollen. Und was machen die Generationen nach uns, die uns womöglich gar nicht für so aufgeklärt halten wir wir meinen dass wir sind?


Unsere Kinder bekamen keinen „Struwelpeter“. Sogar als sie ihn geschenkt bekamen, habe ich ihn diskret verschwinden lassen. Kinderbücher müssen immer altersgemäß und mit der Einordnung der Eltern gesehen werden. Wo ist denn dann das Problem? Im Gegenteil, Kinder lernen mit Büchern aus früheren Zeiten und fiktiven Texten viel besser, wie wichtig Solidarität, Menschlichkeit, Mitgefühl und Toleranz sind. Sie lernen auch, was gerecht und ungerecht ist und was sich im Laufe der Zeit verändert hat, wenn man viel mit ihnen spricht sogar sehr schnell. Man kann nicht mit Intoleranz Toleranz fördern und man muss ihnen die Möglichkeit geben, die Welt so zu erfassen, wie sie ist bzw. selbst zu sehen, was gut und richtig ist.


Es gab schon immer eine kulturelle Aneignung. Sowas nennt sich innerhalb der Kulturwissenschaften "Kulturtransfer".
Und ein Kulturtransfer kann sich darin äußern, dass etwas aus einer anderen Kultur übertragen, jedoch verändert wird (Interpretation) - oder es wird etwas übernommen, an die eigene Kultur angepasst und es trägt Merkmale beider Kulturen (Adaption) Oder etwas wird übernommen und wo die Herkunft eindeutig nachweisbar ist. (Übernahme).

"Kulturelle Aneignung" ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Menschheit und wurde schon seit Jahrzehnten so gepflegt. Unsere Musik, Rituale, unsere Küche, unsere Gartenkunst, unsere Sprache, unsere Kleidung, unsere Staatsformen oder politischen Systeme sind praktisch "abgedruckt" und ohne "kulturelle Aneignung" wäre ein Leben, wie wir es heute kennen nicht möglich.


Eva Winter-Schneider nur noch die zensierten, z.B. wo Pipis Vater als Südseekönig "residiert". Ich habe diese Version noch nicht gelesen, frage mich aber, ob er ein König ohne Volk ist, denn über wen würde denn ein Südseekönig üblicherweise "herrschen?"
Kürzlich las ich einen Artikel, wo sich eine Journalistin und Mutter tierisch über "Michel aus Lönneberga" aufregte, weil ein gewalttätiger, brutaler Vater dafür sorgte, dass Michel permanent im Schuppen eingesperrt wurde "bis zur Dunkelheit".
Komisch, meine Tochter hat das damals immer so interpretiert, dass Michel seinem Vater ein Schnippchen schlug und die Dunkelheit im Schuppen nie als bedrohlich empfand. Aber mein Kind war auch in der Lage zwischen Fiktion und Wirklichkeit zu unterscheiden und hatte auch selbst nie Probleme im Dunkeln. Und hätte auch verstanden, dass man heutzutage das "N-Wort" nicht mehr benutzt, weil es Menschen gibt, die dadurch gekränkt und ausgegrenzt werden. Es könnte sooo einfach sein.


Warum nehmen wir nicht gleich auch alle Märchenbücher vom Markt, ja warum nicht gleich jegliche fiktive Darstellung, jegliche nicht 100% der Wahrheit entsprechenden Texte vom Markt? Unsere Welt wäre im einiges ärmer.

Haben uns, die wir fast Alle mit diesen und anderen Geschichten aufgewachsen sind, dieselben zu schlechteren Menschen gemacht?
Lernt ein intelligenter Mensch nicht irgendwann zwischen Wirklichkeit und Fiktion, zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu unterscheiden oder sind heutige Eltern nicht mehr in der Lage ihren Kindern dieses Wissen und diese Fähigkeiten zu vermitteln? Ich denke, die meisten sind es schon!

Die Geschichten von Karl May sind und waren für Generationen vor allem eins: spannend und Unterhaltsam. Warum sollte es daher keine neuzeitlichen Ableger seiner Geschichten geben?

Wenn wir in Deutschland aktuell von einigen Dingen auch zu wenig haben, von falscher und übertriebener politischer Korrektheit, haben wir auf jeden Fall zu viel!


Oh Mann (!)! Der Supergau für die Dauerempörten.
Auf der einen Seite muss das Schicksal der indigenen Völker Nordamerikas immer als Blaupause gegen Zuwanderung herhalten, auf der anderen Seite muss man sich empören wenn ein Verlag ein Buch aus dem Programm nimm, weil das Schicksal dieser Völker nicht ausreichend gewürdigt wird.

Wie kann man denn da anständig dagegen sein? Macht es dieser Schicht doch endlich einfacher.

Zu Diskussion - ich glaube wenn sollten sich nur amerikanische Ureinwohner am Begriff Indianer stören können - nicht deutsche Pseudoerweckte.

Davon ab scheint der Film aber auch einfach ein klischeehaftes Machwerk zu sein - was man so liest.


Als nächstes werden die Märchen der Gebrüder Grimm, Andersens Märchen und Hauffs Märchen verboten. Der Struwwelpeter von Heinrich Hoffmann geht schon mal gar nicht.

Zum Glück habe ich diese Bücher noch alle einschließlich 34 Romane von Karl May mit allen Geschichten von Winnetou und Old Shatterhand, die drei Südamerika Romane und alle von Kara Ben Nemsi und Hadschi Halef Omar. Und ich habe sie alle gelesen und bin glücklich darüber. Die Bücher würde ich auch meinen Enkeln weitergeben, dass sie diese lesen können, wenn sie wollen. Das ist einfach tolle klassische deutsche Literatur.

Was juckt es die deutsche Eiche wenn sich die Sau an ihr reibt.


Welche Stämme haben sich bei dem Verlag eigentlich gemeldet und beschwert, dass ihre Gefühle verletzt wurden? Wieder weisse Friedenstaubenstauben mit Haifischzähnen? Es ist richtig, dass die "Neusiedler" zum Teil grosses Elend über die indigenen Völker gebracht hat. Jaaaaaa, aber liebe sittenwächter, beschäftigt euch mit der Geschichte richtig und verbreitet nicht das Klischee, des friedlichen zauberhaften Indianers, der nach der Jagd zu seinem lieben Weibchen zurückkehrt und mit seinen Kindern am Lagerfeuer sitzt. So waren sie auch nicht gestrickt. Gegen Fremde und ander Stämme flogen die Pfeile und es lief Blut, bei denen die vom Sieger unterjocht wurden. Immer schön das Gesamtbild präsentieren.


Wenn man nun jegliche Werke der Literatur, die zum Teil jahrhundertelang Bestand hatten, auf unsere heutigen Maßstäbe der political correctness hin aussortieren oder aus der Weltgeschichte verbannen will, ist das ein Zeichen von grenzenloser Ignoranz und Hybris. Karl May wußte seinerzeit wenig über indigene Völker. Er war nie dort. Er schrieb zu Zeiten des Kolonialismus, als Ureinwohner, egal wo, als Primitive, als Wilde deklariert wurden, Phantasieromane. Man sollte heutige Generationen aufklären und ihnen erklären, was mit Indigenen passiert ist. Warum sie bis heute in den USA unterdrückt sind.

Genauso absurd ist die Debatte über kulturelle Aneignung, Stichwort Dreadlocks. Wenn afrikanische oder asiatische Menschen sich die Haare blond färben, regt sich (zurecht!) darüber auch niemand auf. Man sollte sich doch eher freuen, dass Kulturen sich eben auch über Äußerlichkeiten austauschen.




+