1ºViele Familien kommen mit einem dementen Familienmitglied irgendwann an einen Punkt, an dem es zu Hause nicht mehr geht. Weil die Demenz so weit fortgeschritten ist, weil die Kraft für die Betreuung einfach nicht mehr reicht, weil professionelle Pflege rund um die Uhr gebraucht wird, weil es gefährlich werden kann wegen Weglauftendenzen usw. usw. Niemand sollte Angehörige verurteilen, die sich dann für eine Heimunterbringung entscheiden. Meistens ist ein langer Kampf voraus gegangen. Ich kann nur empfehlen, sich frühzeitig mit dem Thema auseinander zu setzen, sich Heime anzusehen und den betroffenen Angehörigen auf Wartelisten zu setzen, damit es nicht im Falle des Falles plötzlich ganz schnell gehen muss und keine Wahl eines Heims mehr möglich ist.
2ºErna Plotz Meine Angehörige lebt auf einer Demenzstaion. . Heim der Mittelklasse. PG 4, Heimplatzkosten ca. 5.000€. Die Zustände dort sind menschenunwürdig. Nicht einmal die Grundpflege ist gesichert. Unsere Angehörige fiel Anfangs ins Koma, da völlig dehydriert. (Das war noch vor Corona). Nachts fiel sie aus dem Bett und rutsche hilflos stundenlang auf dem Boden herum, bis man sie fand. Der Nachtdienst hatte in dieser Nacht -wie so oft- noch andere Stationen zu versorgen, daher war die Demenz-Station stundenlang unbesetzt. Seit Jahren herrscht eklatanter Pflegekräftemangel, was sich auf einer Demenzstation, auf der die Bewohner eigentlich ständig beaufsichtigt werden müssten (es kommt häufig zu „Rangeleien“ unter den Bewohnern), besonders bemerkbar macht. Von Angehörigen anderer Bewohner haben wir gehört, dass dieses Heim noch zu den „besseren“ gehört. Zum Glück können wir uns jeden Tag um unsere Angehörige kümmern, weil wir ganz in der Nähe wohnen.