Wie deutsche Uralt-Paragrafen umweltfreundlichen Verkehr ausbremsen (S+)

Ob Tempo 30, neue Radspuren oder kinderfreundliche Stadtviertel: Immer wieder scheitern solche Vorhaben am deutschen Straßenverkehrsrecht.

           

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Markus Lohmann Ich kann nicht den Radverkehr ausbauen ohne den (ggf. ruhenden) Autoverkehr zu beschneiden. Zumindest nicht in Städten, in denen Flächen knapp sind. Alternativen im Sinne von ÖPNV schaffen: da haben Sie meine vollste Zustimmung. "Miteinander" würde für mich bedeuten, man priorisiert Radverkehr genauso hoch wie MIV. Das bedeutet in den engen Innenstädten aber zwangsläufig eine Reduzierung anderer Verkehrsflächen. Ich vermute, Ihre Definition von "Miteinander" läuft eher auf den Erhalt des Status Quos hinaus, denn Ihrer Meinung nach darf man den MIV ja nicht beschneiden. Folglich bleibt alles so wie es ist, denn neue Infrastruktur kann man dann (mangels Fläche) nicht erschaffen.


Seb Bü Die angebliche Bevorzugung eines Verkehrsmittels für die Bevorzugung des Fahrrades aufzugeben, ist keine Verkehrswende. Wenn ich Dinge ändern will, brauche ich einen Plan und muss die Folgen meiner Entscheidung abwägen. Außerdem sollte man erst Alternativen zum MIV schaffen, bevor man ihn durch irrwitzige Ideologie drangsalieren will. Ich breche auch kein Treppenhaus ab, wenn ich einen Aufzug bauen will und überlasse es den Bewohnern der oberen Stockwerke, wie sie denn runter und wieder rauf kommen. Quartiere diagonal zu sperren, verdrängt Verkehr in andere Bereiche, reduziert nicht wirklich. Aber solche Maßnahmen bringen längere Wege und Arbeitszeiten für Zusteller, Müllwagen und auch die Feuerwehr. Kosten für welchen Nutzen? Das ein paar Radfreunde nun fahren können, wie sie wollen?