Auf Autobahn bei Bamberg: Mann fährt im Tesla schlafend hinter Polizeiauto her

Er war mit 110 km/h unterwegs: Auf der A70 bei Bamberg ist ein Mann am Steuer eines selbstfahrenden E-Autos eingeschlafen. Selbst mit Hupen konnte die Polizei ihn nicht wecken.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10161188602544869

Ja nu... keine besonders spektakuläre Meldung. Es gibt hunderte tolle YouTube-Videos, wo man das System in Aktion sehen kann, auch mit Visualisierung was da alles erkannt wird. Das System erfasst mehr, als irgendein Mensch könnte. Da wird z.B. komplett auf Autopilot im dichten Verkehr stundenlang in San Francisco rumgefahren ohne jeden Eingriff durch den Fahrer. Auf der Autobahn geradeaus zu fahren, ist keine Herausforderung für das System. Das schafft übrigens auch mein VW. Wenn ich die Hand unten aufs Lenkrad lege, hört er auch auf alle 10 Sekunden zu meckern, dass ich übernehmen soll. So könnte ich auch schlafen. Das Problem ist nur, dass es in Deutschland nicht erlaubt ist und da sollte mal schleunigst dran gearbeitet werden, bevor wir auch da wieder technologisch abgehängt werden, weil noch die nächsten 20 Jahre diskutiert wird, ob und wie autonomes Fahren hier zugelassen werden könnte.


Frau Härter,

ich bin in Anbetracht des "Faktor Mensch", der ja auch für die Programmierung der Algorithmen und den Einsatz der Technik verantwortlich zeichnet: verhalten euphorisch. Und nicht, weil ich irgendetwas gegen Technik oder Zukunft habe.

Im Endeffekt wird eine Technik programmiert, die den Menschen eigene Fehlbarkeiten abnehmen soll, dadurch unter Umständen diese Fehlbarkeiten aber fördert - nur, um mit weiterer Technik diese Fehlbarkeiten irgendwie zu verhindern?

Diese schleichende Abnahme von Eigenverantwortung empfinde ich als kritisch.

Ich hoffe, dass es anders sein wird, viele von uns werden das sicherlich noch in einigen Teilen erleben. Ich befürchte allerdings, das Gegenteil wird irgendwann der Fall sein.

Ihnen alles Gute für das kommende Jahr.


Jens Roth, diese Technik vermeidet bestimmte menschliche Fehler und kommt mit neuen daher. Ein Mensch kann besser unterscheiden, ob es bei einem auf die Fahrbahn gewehten Gegenstand sich um ein harmloses Stück Pappe handelt oder um ein solides Hindernis. Die "selbstfahrende" Technik wird dagegen immer eine panische Vollbremsung oder ein gefährliches Ausweichmanöver machen.
So what, echte Selbstfahrer wird es so schnell nicht geben und zwar aus haftungsrechtlichen Gründen. Im Kleingedruckten wird dann immer auf die "Endkontrolle" durch den Menschen verwiesen. Könnte sonst sehr teuer für die Hersteller werden...
Es kommt noch ein Problem dazu: da es sich hier um propietäre Systeme handelt, wird es im Schadensfall sehr schwer, einen technischen Fehler nachzuweisen. Vor allem wenn dieser schnell mal OTA ausgebügelt wird.
Nebenbei: das Drama um die 737 sollte allen Automatisierungsfans ein Lehrstück sein.




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