Zahl der Pflegebedürftigen dürfte sprunghaft ansteigen

Die Deutschen werden immer älter – aber damit steigt auch die Zahl der Pflegebedürftigen. Ihre Zahl wird bis 2055 um 37 Prozent wachsen.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/10161375752274869

Kai Von Valenta das sind aber sehr alte Zahlen. Eine Kollegin ist gerade zu uns in die ambulante Pflege gewechselt. Sie sprach mangels Personal von 36 zu versorgenden Bewohnern. Allerdings habe auch ich ambulant in jetzt 6 Stunden mehr als doppelt soviele Klienten zu versorgen als in 8 Stunden vor zehn Jahren. Es ist auch keine Pflege mehr, sondern Abfertigung im Akkord. Mit der Stundenzahl bin ich runter gegangen, weil ich das nicht mehr länger durchhalte. Zumal man jeden Monat deutlich mehr Tage arbeiten muss, als der Monat eigentlich Arbeitstage hat. Verständlicherweise tun sich die wenigsten jungen Menschen so eine Tätigkeit noch an.


Finn Frierke sorry "Clan" war meinerseits nicht böse gemeint, sondern in der Form, dass Sie das mit Ihren Geschwistern eben offensichtlich stemmen können.
Einer allein kann das in der Regel kaum stemmen und leisten. Der materielle Aufwand ist eine Seite, die abverlangte Leistung und Belastung eine definitiv andere.
Ich möchte auch nicht den Stab brechen über die Nutzung eines Pflegeheime, schon gar nicht wenn man das nicht schafft bzw. nicht mehr schaffen kann.

Es geht eher um "Zahl der Pflegebedürftigen dürfte sprunghaft ansteigen", da ist nichts sprunghaft das ist absehbar, deshalb bauen wir ja das Gesundheitswesen zurück, dito Pflegeheime.

Gleichzeitig tut man nichts für die Familien in einer solchen Situation, warum übernimmt der Staat zum Beispiel nicht die Lohnfortzahlung für die Leute die ihre Eltern pflegen? Beim Abkassieren und Schikanieren (z.B. Feststellung und Diskussion Pflegestufe) kennt man ja auch keinerlei Zurückhaltung.


Michael Zirell Ich spreche jetzt von einem Menschen, der nicht mehr ohne Hilfe allein leben kann, also die Personengruppe, die meist im Pflegeheim landet. Also vom worst case. Meine Schwiegereltern leben auch noch zu Hause, obwohl die Schwiegermutter beeinträchtigt ist. Da kommt ein Pflegedienst, mein Schwiegervater erledigt vieles und wir, neben unserer Erwerbstätigkeit auch. Aber was wäre, wenn mein Schwiegervater nicht mehr da wäre. Ich habe keine Ahnung, wie wir unsere Schwiegermutter zu Hause pflegen sollten, weil man sie nicht mehr länger als 1 Stunde allein lassen kann. Genau solche Fälle, da würde ich gerne wissen, wie man das reguliert, wenn man erwerbstätig ist.


Holger Eisfeld-Krüger Ich kann das nicht. In der Theorie könnte ich es natürlich aber das möchte ich nicht. Ich pflege zu meinen Leuten ein freundschaftlich-familiäres Verhältnis. Geh zb. freundschaftlich rein und frage ob die Person noch was braucht und komme 10 Minuten später wieder und bin bei jemand anderen.
Um 6 begann der Dienst, 8:30 Frühstück und alles gut. Mit duschen usw. Kein Problem.

Dann haben sie ein Anbau gemacht und mehr Bewohner angenommen als wir Mitarbeiter hatten.

Ich konnte nicht mehr.

Das ist ja auch Verantwortung.

Wir haben mal jemanden rein bekommen mit einen üblen Dekubitus. Dafür brauchte ich morgens gut ne halbe Stunde.
Das ist mies weil mir die Zeit für andere fehlte.


Das Ausmaß wird erst sichtbar werden, wenn spätestens Mitte der 2035 Jahre so nach und nach Seniorenheimen /Residenzen schließen werden, weil keine Fachkräfte mehr vorhanden sind. Die Kinder werden demnach gezwungen sein, ihre Eltern bei sich zu Hause aufnehmen zu müssen. Das Außmaß erinnert mich irgendwie an dem Doku Film - 2030 Aufstand der Alten -, denn da geschieht nämlich genau das wo unsere Gesellschaft auch hinsteuern wird. Ich bin jetzt 61 Jahre alt und man bekommt so langsam Angst, dass dieser Film tatsächlich wahr werden könnte. Ich möchte nicht wissen, wie viele Senioren /innen sich danach freiwillig das Leben nehmen werden um nicht als Pflegefall zu enden !!!




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