Coachella-Festival: Die Wüste lebt divers

Erstmals gaben ausschließlich nicht-weiße Headliner den Ton an.

           

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Karl Kahlo PS: Es gibt in Österreich, genauer in Kaltenbach am Semmering ein jährliches, kleines aber feines Black-/Death-Metal-Festival. Du wirst dir wahrscheinlich vorstellen können, dass dort kaum schwarze KünstlerInnen auftreten werden. Stell dir vor, ich habe den ganzen Zinober trotzdem immer sehr genossen und mir 2 Tage die Gehörgänge durchblasen lassen.

Siehste: ich such mir nämlich die Musik aus, die ich mir anhören möchte - und letztendlich ist es mir egal, welche Hautfarbe die Künstler haben.
Ray Charles zB hat in den späten 50ern ein ganz formidables Country-Album aufgenommen ... und wurde dafür abgewatscht - sowohl von der schwarzen Community, weil sie hier "Verrat" an der Sache witterten, als auch von der weißen, weil sie das Gefühl hatten, dass "der schwarze Mann" ihr Erbe beschmutzen würde.
Heute gilt das Album, vollkommen zu Recht, als Meisterwerk und es ist eines meiner Lieblings-Ray Charles-Alben.


Stephen Titus George mal ganz allgemein gesprochen: wir sollten aufhören Rassismus als Einbahnstraße zu sehen. Zugeben, die “weißen” haben ihn perfektioniert- aber es ist ja nun nicht so, dass Rassismus allein und ausschließlich ein Sache der “weißen” ist. Es gibt auch genügend andere Nationen wo z.B. die Hochzeit mit einem/einer “weißen” mehr als verpönt ist.
Ich hasse es mittlerweile wie die Pest wie einseitig diese Art Debatten stattfinden. Rassismus und Antisemitismus sind nur schlimm wenn sie von “weißen” (Deutschen) ausgeht- dann wird (zu Recht) groß aufgeheult. Tragen die selbe Einstellung aber andere vermeintliche Minderheiten zur Schau, wird geschwiegen und geduldet aus Furcht als Rassist zu gelten. Diese Doppelmoral kotzt mich an.

Das Wort “Rassist” wird mittlerweile dermaßen inflationär als “Schimpfwort” verwendet dass es seine eigentliche Bedeutung und die damit verbundene Wichtigkeit verliert.


Nils Gerster, ja Nils, das können sich auch die meisten weißen Musiker nicht leisten. Ich hatte auch den ein oderen Gig, aber wenn ich dir erzählte, was meine Klampfe gekostet hat, bekommst du einen Lachanfall. Ich denke, gerade in der Musiker-Szene findet sich selten Rassismus. Und nein, die Onkelz sind keine Musiker. Es braucht doch bitte nicht überall ne Quote. Mensch, ich habe vor über 40 Jahren Leute belehrt, bitte nicht das N-Wort zu benutzen und bin heutzutage ein absoluter Feind der Rassentheorie, weil Menschen in Rassen zu unterteilen selbst wissenschaftlich untragbar ist. Umso mehr erstaunt mich, dass augenscheinlich heutzutage mehr auf diesem Thema rumgeritten wird, als früher.


Martin Preikschat, nun ja, als Musiker verstehst Du aber auch, dass die Ausdrucksfähigkeit auch mit dem Instrument und seiner Qualität zusammenhängt. Und das hat eben seinen Preis.

Mit einem Roland Transistor-Amp kannst Du halt weniger überzeugend oder überhaupt Metal spielen als mit einem Engl-Top mit 100W Leistung und einer 4x12 Marshall-Box drunter.

Jedoch gebe ich Dir tendenziell recht, dass das Musikmachen hauptsächlich privilegierten Menschen mit entsprechenden finanziellen Möglichkeiten vorbehalten ist.

Generell finde ich, dass marginalisierte Menschen, wozu auch viele Schwarze Menschen gehören, die eben keine finanziellen Privilegien genießen, auch und gerade in der Kunst unterrepräsentiert sind. Deshalb finde ich es wichtig, sie zu Vorbildern zu machen, die anderen Menschen Mut machen, es ihnen gleich zu tun.


Darf ich daran erinnern, dass schon Woodstock "divers" war? Schwarze, Latinos, Inder, Weiße, Männer, Frauen ... alles dabei. Die Idee und ein großer Teil des Geldes kamen von Juden, das Gelände von einem weißen Farmer und wer davon alles LGBTQIA+ war, entzieht sich mangels fehlender öffentlicher Bekenntnisse wiederum meine Kenntnis. Einige davon waren es sicher, gejuckt hat es kaum jemanden. Headliner gab es nicht wirklich. Am wenigsten steckte Quill (375$) und am meisten Jimi Hendrix (18.000 $) ein. Auf Hendrix folgten Blood, Sweat & Tears (15.000 $) vor The Who (11.200 $). Schlussfolgert man daraus, dass das dann die Headliner wären, wären es schon damals überwiegend Schwarze gewesen.




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