(S+) Kritik an Arbeitszeitmodell für Lehrer: »Ungerecht, unflexibel« und tendenziell überlastend

Die Arbeitszeit von Deutschlands Lehrerinnen und Lehrern wird nach einem Modell aus dem vorletzten Jahrhundert geregelt.

           

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Also Ihre ersten beiden Punkte kann man ja durchaus unterschreiben, aber dann die Plattitüde, der Beruf ziehe Menschen an, die außerhalb des Lehrberufs nicht bestehen könnten … Verallgemeinerung par excellence. Ich bin im Laufe meines Lebens immer wieder und überwiegend sehr guten und engagierten Lehrer:innen begegnet. Meine eigenen Kinder gehen mittlerweile zur Schule und auch hier können wir uns nicht beschweren. Viele Freunde haben den Weg des Lehrberufs eingeschlagen und auch bei ihnen beobachte ich viel Engagement für ihren Beruf der weit über die durchschnittlichen Arbeitszeiten der Privatwirtschaft hinaus geht. Mag sein, dass es Unterschiede in den einzelnen Bundesländern gibt, aber worauf stützen Sie ihre Annahme?


Walther Beck
Nein.
Und das ist ein großes Problem.

Hat sich früher der Zimmerer seinen Holznagel selbst angepasst, ist das heute nicht mehr möglich - nicht bei unserem gewolltem Lebensstandard.

Im Arbeitsleben greifen viele Spezialisten auf die jeweilige Produktivität zurück.

Eine Fachkraft für Wissensvermittlung ist nach modernen Aspekten, Verschwendung, wenn sie für richtig / falsch Entscheidungen von Antworten eingesetzt wird.
Es ist keine gute Idee, wenn jeder Schlosser seine eigenen Schraubenformen und Gewindegeometrien festlegt. Nichts würde zusammenpassen, alle Schlosser hätten viel Arbeit mit Grundlagenarbeit.
Besser: 10 Schlosser legen für alle anderen die zu verwendenden Maße fest.
Die Schlossen können die ganze Arbeitszeit lang schrauben und verschwenden keine Zeit damit, dass jeder sein Rad neu erfindet und dann wieder vermessen muss ob die gelieferten Räder seinen Definitionen entsprechen.


Ja, genau das bemängelt der mitdenkene Bürger doch seit Dekaden.

Nach dem 2.WK: Improvisation; kein Bezug von Büchern, keine Kopiermöglichkeiten, keine, wenig mobile Bürger: für einen Arbeitgeber ist es irrelavant WIE gut ein Schüler ist, entscheidend ist er ist einer der Besten im Einzuggebiet des AG.

JA, da ergaben einige Regeln Sinn:
Die Lehrkräfte erstellen die Unterlagen und Prüfungen. Sie benoten nach eigenem Gutdenken ihre eigen Arbeit.

Für alles für nach der EDV Revolution kam sind solche Ansätze längst überholt.
Selbst eine Fahrschule war lange bundesweiteinheitlich von einem dressiertem Affen in 30 Sekunden zu benoten: mittels grafischer Antwortkontrolle.
Obwohl die Prüflinge dort alle durchkommen wollen und es Geld kostet, war die Durchfallquote nie marginal.
Logischerweise würden Fahrschulen überarbeitet sein, wenn jede Lehrkraft sich individuelle Lehrunterlagen mit individueller Prüfung und Benotung ausdenken müsste.

Auch eine Wikipedia wird bald 20 Jahre alt, ähnlich ein Youtube.
Aber die Dreiviertelmillion Lehrkräfte mit 20 staatlichen TV Sendern, haben es auch in 2 Jahren Corona nicht geschafft einen Bildungserver aufzusetzen auf dem wenigsten ein Bruchteil der YT / Wiki Dinge zur Volksbildung verfügbar ist.

Jede Firma die noch am Arbeitmodell von 1955 festhalten würde, wäre längst vom Nachfolger überrundet.


Sandra Moormann ich find nc völlig überbewertet, meine Tochter hat grad Abi, Gymnasium war mit aufnahmeprüfung hier wurde nie was hinterher geworfen, selbst für Klausuren durft ich extra Papier kaufen für 50€, sonst hätte es punkteabzug gegeben. Nc dafür nicht viele erreicht. Dafür bin ich mir sicher, das von den Kids wenige im Studium überfordert sind. Die wurden 7 Jahre auf Leistung gedrillt. Und nun komm die mit 1 Jahr mehr Schulzeit und Noten die hinterher geworfen wurden. Tja, was am Ende mehr Sinn machte darf jeder selbst entscheiden. Wir müssen zumindest jetzt umplanen. Egal wie am letztendlich sagen Noten nichts aus. Denn wenn Bildung nicht vergleichbar ist, macht das alles kein sinn


Jacqueline Götz bringt aber auch nix wenn jeder die Schuld auf den anderen abwälzt. Es ist wahrscheinlich die Gesellschaft an sich. Der eine fühlt sich von dem unfair behandelt,der andere von dem. Jeder bewertet jeden,und alles wird zum Problem gemacht .Ich fand es auch nicht so prickelnd als mir eine Lehrerin mitteilte,sie sitze im Chefsessel. Jedes Elternteil weiß,sobald ich mich,,beschwere,,muss es mein Kind büsen. So viele meinen mittlerweile sie müssten ihre ,,höhere,,Position ausnutzen und Macht ausüben. Dahin hat sich unsere Gesellschaft entwickelt. Alles menschliche geht verloren. Selbst die Polizei übt sich nicht mehr als Freund und Helfer..selbst erlebt. Und ich bin kein Mensch der andere nicht respektiert,ganz im Gegenteil. Natürlich sind nicht alle so,viele haben sich ihre Menschlichkeit bewahrt,Gott sei Dank. Aber seit Corona ist mir das extrem aufgefallen.. traurig,es geht in keine gute Richtung wenn nicht jeder einzelne seinen Ego abwirft .


Friedrich Drees
Die Zahlen sind leicht zu finden.
Leider werden Beiträge mit Links hier schnell entfernt (Phishing Angst).

Ich empfehle
"anzahl schüler an allgemeinbildenden schulen deutschland"
Destatis: 8,68 Millionen Schüler

"anzahl lehrer an allgemeinbildenden schulen deutschland"
Destatis: fast 800k Lehrer

8,68/0,799 = 10,9 Schüler / Lehrkraft

Man kann sich das auch nach Bundesländern recherschieren, dann schwanken die Zahlen über die letzten 20 Jahre zwischen 10-11,5.

Ich wüsste nicht wo diese Zahl strittig, überraschend oder auch nur ansatzweise zweifelhaft für jemanden sein kann, der sich in diesem Jahrtausend mal mit dem deutschen Schulwesen beschäftigt hat
Alle Diskussion über Lehrermangel beginnt ja genau an dieser Zahl.

Die Pflichtsstunden für Lehrkräfte ist je man Bundesland und Schulart schon unterschiedlich, wobei Bundesländer mit mehr Stunden dann wieder dazu neigen im Alter die Stunden zu reduzieren. Das macht es dann schon etwas idivudell. Zumal Lehrer überdurchschnittlich früher in den Ruhestand gehen - somit also weniger lang von weniger Pflichtstunden profitieren.

Aber für eine Überschlagsrechnung sind 27 Pflichtstunden nicht unrealistisch.
Damit sind 45 minütige Schulstunden gemeint, das sind also 20,25 Zeitstunden.

Ein Schuljahr sind 36-38 Wochen.

Also 38 Wochen x 20,25 Stunden = 769,5 Stunden vor den Schülern im Unterricht.

Die übrigen Beamten haben im Schnitt 41 Wochenstunden Dienstpflicht bei 45 Arbeitwochen pro Jahr.
Ein Beamter bringt pro Jahr also 41 x 45 = 1845 Arbeitsstunden.

769,5/1845 = 41,7% der Arbeitszeit ist eine Lehrkraft vor den Schülern eingeplant.
Ja okay, das habe ich auf 40% abgerundet.
Allerdings wie könnten die Rechnung ja mal mit 23 Pflichtstunden in Bayern und 36 Schulwochen machen...

Ich streite mich da nicht um die Nachkommastellen.
Die genannten Zahlen sind in ihrer Größenordnung aus meiner Sicht sicher, korrekt und Quellen sehr einfach zu finden.