(S+) Bildung: Kritik an Arbeitszeitmodell für Lehrer - »Ungerecht, unflexibel« und tendenziell überlastend

Die Arbeitszeit von Deutschlands Lehrerinnen und Lehrern wird nach einem Modell aus dem vorletzten Jahrhundert geregelt. Das hat massive Nachteile, wie eine aktuelle Analyse zeigt – auch für die Schüler.

           

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Wie wäre es denn, wenn Lehrer so arbeiten wie andere Menschen auch?
Morgens zur Schule und einstempeln, dann wird gearbeitet und zum Feieraben wieder ausgestempelt.
Das gilt auch für die Ferien. Arbeiten korrigieren, Hausarbeiten lesen und Untericht vorbereiten, kann ein Lehrer auch in der Schule. Dafür muss man ggf. Büros für die Lehrer einrichten.
Pro Jahr gibt es 25 bis 30 UIrlaubstage. Klassenfahrten werden mit Überstunden abgegolten.
Spannend wird das bei Sportlehrern. Was machen die den ganzen Tag, wenn Ferien sind?
Aber wenn ich an einige meiner Sportlehrer zurückdenke.... Da bestand der Untericht auch nur aus "Wählt mal zwei Manschaften und spielt Fußball."


Ute Karen naja, es gibt in jedem Berufszweig solche und solcheich kenne lehrer, die 12-13 Wochen unterrichtsfreie Zeit komplett für sich nutzen, nichts vorbereiten, nachbereiten oder weiterbilden, die pünktlich nach nach 6 Stunden Unterricht nichts mehr für die Schule tun, wenn nicht gerade Klassenarbeiten korrigiert werden müssen. Dann wird 1 Woche gejammert, dass sie ja soviel Überstunden machen müssen. Dieser Typ von Lehrer ist allerdings auch mit am auffälligsten. Zitat: „klar komme ich mit was trinken, morgen muss ich erst um 10:00 hin und wenn ich noch nen Kater habe, zeige ich einen Lehrfilm“
Und dann kenne ich Lehrer, die tatsächlich 40-50 Stunden jede Woche arbeiten und in klausurphasen dann auch noch mehr. Und wahrscheinlich trifft sich der größte Teil der Lehrer irgendwo in der Mitte.
Interessanterweise sind es meistens die Lehrer vom ersten Typ, die am lautesten jammern, was wahrscheinlich das Unverständnis vieler Menschen nur fördert.
Klar sind das nur wenige Fälle, die ich persönlich kenne. Nichtsdestotrotz sind nunmal die Lauten und/oder auffälligsten, die die die Allgemeinheit wahrnimmt.


Gert Meyer dann würden sich die Schüler:innen aber ganz schön beschweren, wenn sie die Arbeiten viel später korrigiert zurück erhalten würden. Ich fände das ok. Dann hätte ich einen Arbeitsplatz in der Schule, Arbeitsmittel würden mir gestellt, ich hätte eine klar umrissene Arbeitszeit, keine Elterngespräche mehr nach Dienstschluss, keine Elternpflegschaftssitzungen bzw. dazu einen halben Tag frei (ausgleichsfrei). Aber dann würde das ganze System nicht funktionieren. Ich könnte mir die Urlaubstage frei einteilen. Im Moment kann sich eine Lehrkraft nicht frei nehmen. Die Beerdigung von Freunden besuchen? Nicht möglich (bzw. man baut auf die Menschlichkeit der Schulleitung). Urlaub müsste ich nicht mehr in der teuersten Zeit nehmen. Bei Elternsprechtagen gäbe es entsprechende Pausenzeiten, bei Klassenfahrten natürlich auch, denn fünf Tage Dauereinsatz bzw. nachts Dauerbereitschaft ist meines Wissens nicht zulässig. So Dinge wie Kopieren würden endlich als Arbeitszeit anerkannt. Ebenso Elternarbeit oder Vorbereitung.


Gert Meyer Mehr Lehrer einzustellen wäre im Prinzip eine Strategie, aber selbst wenn die Schulträger bereit wären, die dafür notwendigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen: wo sollen die zusätzlichen Lehrer herkommen? Die Bundesländer werben sich ja jetzt schon gegenseitig Lehrkräfte ab, weil es nicht genug gibt. Und übermäßig Nachwuchs ist auch nicht in Sicht; sooo verlockend sind die Rahmenbedingungen des Berufes längst nicht mehr.
Heute (Samstag) z.b. war ich von 8.30 Uhr bis 16.30 Uhr in der Schule, um mit meiner Abschlussklasse Prüfungsvorbereitung zu machen. Diese Zeit wird mir weder bezahlt noch auf irgendetwas angerechnet. Ich mach das (genau wie meine anderen Kolleginnen, die Abschlussklassen betreuen) freiwillig, weil es mir wichtig ist, dass möglichst viele meiner Schüler die Prüfungen bestehen. Für Otto Normalbürger dürfte es eine absolut exotische Vorstellung sein, dass Lehrkräfte tatsächlich arbeiten.
Und was die Sache mit den Sportlehrern angeht: ich persönlich kenne niemanden, der ausschließlich Sport unterrichtet. Da muss man mindestens ein weiteres Fach haben. Oder ist es in Ihrem Bundesland möglich, dass jemand nur Sport unterrichten darf?


Alessa Held Faktisch korrekt. Es lief offiziell als "Kurs", "AG" oder "Vertretungsunterricht". Trotzdem gab es Klausuren, die zwar vorgegeben waren aber die ich selbstständig korrigieren durfte. Am Ende musste der Lehrer lediglich sein Kürzel drunter setzen. Das Problem ist eben, dass es nicht genug Lehrer in den MINT-Fächern gibt (oder gab?) und die Schulen improvisieren mussten, wenn sie das Angebot nicht kürzen wollten. Jedenfalls hatte ich inert das Gefühl, dass sich mir Ausnahme meiner direkten Fachkollegen und dem Rektor die anderen Lehrer bedroht(?) fühlten. Immerhin habe ich kostenlos, mit Freude, nebenbei und mit der Leichtigkeit des Seins das getan, wofür sie etwas auf Lehramt(!) studiert haben und so taten als wäre es harte und stressige Arbeit.


Maximilian Spies da möchte ich vehement widersprechen.
Blödsinn wird von allen Altersklassen in den Kommentaren hinterlassen.
Und wenn ich einen Altersschnitt schätzen müsste, wäre der eher älter als jünger.

Auch beim Punkt spezifische Lebensvorbereitung möchte ich widersprechen.

Es ist wichtig für die Kinder, dass sie später auch so Sachen wie Steuererklärung oder Abschluss von Versicherungen, Mietvertrag oder Handyvertrag verstehen.
Klar kann man sagen, dass das Aufgabe der Eltern ist. Die Realität sieht aber doch so aus, dass der Abschluss der Eltern großen Einfluss auf den möglichen Abschluss des Kindes hat. Sprich Kinder aus Akademikerfamilien haben eine höhere Wahrscheinlichkeit Abitur zu machen als Kinder aus Nicht Akademikerfamilien. Auch wenn das Kind aus einer Migrantenfamilie kommt und die Eltern nicht oder schlecht Deutsch sprechen, kann man mit erwarten, dass sie den Part "spezifische Lebensvorbereitung" erfüllen können




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