Vier-Tage-Woche? »Milchmädchenrechnung«, sagt der Arbeitgeberverband

Der Chef des Arbeitgeberverbands Kampeter fordert »mehr Bock auf Arbeit und Innovationen« statt Reduzierung der Arbeitszeit. Der IG-Metall-Vorsitzende Hofmann hält die Vier-Tage-Woche für familienfreundlicher.

           

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Christin Jahn Komisch, jetzt hast du exakt meinen Chef, seine Frau und ihre drei Kinder beschrieben. Immer weniger arbeiten, alles auf die Belegschaft abwälzen, die dafür zwei Stunden zur Arbeit fahren muss, weil sich niemand mehr die Miete in der Nähe leisten kann. Und das ganze möglichst zum Mindestlohn, natürlich. Mit so einer menschenverachtenden Sch** kommt man nur heute leider nicht weiter, und das ist auch gut so. Ich freue mich über jeden Arbeitgeber, der bemerkt, dass sein Reichtum nicht auf seiner gottgleichen Persönlichkeit beruht, sondern auf der Arbeit seiner Arbeiter und Angestellten. Und die haben dafür auch ein Recht auf Leben.


Ben Marx war wohl zu viel Text um es komplett zu lesen? Oder wars zu kompliziert?

Ich kann mir anders nicht erklären, dass Sie eine Aussage treffen die ich zum Großteil schon beantwortet habe.

Selber Lohn, gleiche oder mehr Produktivität, weniger Arbeitszeit. Wo steigen hier jetzt die Kosten? Wenn überhaupt sinken sie sogar, da durch ein wegfallen der Mittagspause (bei einem 6h Tag entfällt hier der gesetzliche Anspruch) zum Beispiel die Subventionen oder der komplette Betrieb einer Kantine entfällt. Es wird Energie gespart, da die Leute weniger lang im Betrieb sind.

Wenn nur Deutschland dieses Konzept einführt, dann bekommt das der Weltmarkt nicht mal mit, da ich mir sicher bin, dass die Betriebe klug genug wären ihre Arbeiter in, Vertrieb, Verladung etc. So einzuteilen, dass an den nötigen Tagen jemand da wäre. Hat ja niemand gesagt, dass dann ALLE nur Mo-Do arbeiten.


Ben Marx wirklich? Das ist Ihr Argument gegen die Ergebnisse zahlreicher Versuchsmodelle und wissenschaftlichen Studien die belegen, dass bei einer Vier-Tage-Woche oder einer 32h Woche für den Arbeitnehmer die Produktivität des Betriebs nicht sinkt sondern, wenn überhaupt steigt?

Sicherlich gibt es Ausnahmen wo ein solches Modell nicht oder nur schwer einsetzbar ist. Allerdings traten diese Ergebnisse sowohl bei Dienstleistungsbetrieben, als auch bei Hardware produzierenden Betrieben auf.

Was hier viele allein schon übersehen ist, dass ein solches Arbeitsmodell für den Arbeitnehmer nicht auch unbedingt heißt, dass die Betriebe selbst auch nur 4/7 Tagen produktiv sein müssen.

Bei einem 8h Tag sind die wenigsten Menschen die vollen 8h produktiv. Es hat sich aber gezeigt, dass es bei 6h ganz anders aussieht. Hier wird oft wirklich konzentriert durchgearbeitet weil die Zeit absehbarer ist. Und das waren keine Versuche die nur eine Woche gingen, sondern Monate hindurch. Und auch nicht bei kleinen drei-Mann-Betrieben sondern Betriebe die zum Teil in die hunderten gehen was die Arbeitskräfte angeht.


Michael König Arbeit muss mehr als nur das Geld sein, wenn man kein unglückliches Leben führen will. Wer jeden Morgen frustriert aufsteht, sollte sich unbedingt einen anderen Arbeitsplatz suchen. Ich bin seit 20 Jahren ein kleiner selbständiger Einzelkämpfer und ich möchte nicht wieder zurück in den täglichen "Bürokampf". Dennoch bereue ich nicht einen Meter meiner beruflichen Laufbahn. Alles war besser als jede Schulzeit. Ich bin nicht so aufgewachsen (und erzogen), dass man keine Lust auf Arbeit hat. Insgesamt hat mein gesamtes Umfeld immer gearbeitet - manche mit mehr und manche mit weniger Begeisterung, aber niemand wollte aus dem "System Arbeit" aussteigen. Heute sehe ich bei vielen jungen Menschen eine ganz andere Lebensphilosophie, von der mir niemand sagen kann, wie sie finanziert werden soll.


Jennifer Schyle die Gewerkschaften haben längst verlernt, worauf es ihnen mal ankam. Wo sind die Gewerkschaften, wenn es um den Erhalt der Betriebe und Kleinstunternehmen geht? Die steigende Inflation und Lebenserhaltungskosten? Wo, wenn es um all den Irrsinn geht, welcher gerade passiert? Man fordert und fordert und treibt die Firmen aus dem Land. Konkurrenzfähigkeit uninteressant. Wenn es aber um Rääächts geht, da fährt man die Mitglieder sogar sonstwo hin. Selbst wenn Mitarbeiter eines Betriebes nicht wollen das gestreikt wird, karren die Gewerkschaften von anderswo die Leute heran und hindern die Menschen an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Nicht die Gewerkschaft oder der Betriebsrat zahlen mir meinen Lohn, sondern meine Firma, so lange die dies noch kann und nicht den Laden zuschließen muss.


Joe Rogge, sie müssen weiter denken, so war das früher mal aber die Zeiten haben sich massiv verändert. Das korrupte, ausbeuterische Wirtschaftsystem ist hoffnungslos überschuldet und total am ende (eigenlich wäre es schon sehr lange nicht mehr nötig 40Std. und mehr die Woche zu arbeiten). Deswegen erzeugen die Regierungen künstlich erzeugte Kriesen, um die Menschen quasi zu enteignen und die Witschaft runter zu fahren (Thema Great Reset). Wir werden nicht drumrum kommen Ressourcen orientierter zu Wirtschaften, in kombination mit der digitalisierung und steigendem Bevölkerungswachstum werden deswegen in Zukunft deutlich weniger Arbeiter gebraucht und die die dann noch gebraucht werden, werden zu einem großen Anteil Jobs sein, welche hochqualifizierte berufliche Anforderungen erfordern werden.


Hans Lauser Ernsthafte Frage? Was bist du, Berufssohn? Ich bin 55 Jahre alt und habe 16 Jahre als Minijobberin gearbeitet. Es gibt tatsächlich Leute, die froh sein können, wenn sie (endlich wieder) einen festen Job haben. Ich habe mir diesen Job verdammt nochmal verdient und mache ihn tatsächlich sogar gerne. Abgesehen davon ist es meinem Vermieter (einem von der gieriger-Bonze-Sorte) schlicht egal, wie ich in meinem Job behandelt werde, der will einfach nur jeden Monat seine überzogen hohe Miete haben. Für mich ist es zu spät - aber ich feiere, wie gesagt, jeden, der noch jung genug und gut genug qualifiziert ist, um sich diese menschenverachtende Sichtweise auf kleine Angestellte nicht geben zu müssen. Mein Chef ist auch verzweifelt auf der Suche nach "Fachkräften". Tja....wenn man einen Berufsstand lange genug wie Dreck behandelt und nur Erdnüsschen zahlt, möchten am Ende nicht mal mehr Äffchen den Job machen. Tough Sh***.


Sebastian Overbeck möchte aus diesem System Arbeit ja auch nicht unbedingt raus. Mit genug Geld um unabhängig zu sein natürlich schon. Aber arbeite ich seit ca 20 Jahren durchgehend. Ich war nie wirklich arbeitslos. Hätte nach dem nicht abgeschlossen Studium mal eine Auszeit von nicht ganz einem Jahr. Da war ich auch etwas im Ausland....aber auch da habe ich dann und wann gearbeitet. Dann war es lange sehr chaotisch, weil ich dann viel in der Gastronomie und im Security Bereich gejobbt habe... nachdem ich wieder in Deutschland ware. Bis ich dann gemerkt habe, dass es so nicht weiter gehen kann. Und so fing ich mit 26 noch ne Ausbildung an. Usw.. Und wie gesagt das Negative kam so die letzten 4-5 Jahre immer mehr verstärkt. Was auch an der Allgemeinsituation liegt. Personalmangel, unqualifizierte Mitarbeiter....usw.. Es ist eigentlich nur noch Stress. Aber eine Alternative gibt es auch nicht


Man kann nicht sofort überall einfach einen Businesstag streichen, außer man erklärt den Freitag offiziell zum Wochenende. Man hat ja nicht plötzlich mehr Leute, die man pro Kopf mit 4 Arbeitstagen problemlos umverteilen kann. In Jobs die nicht an Öffnungszeiten hängen könnte ein Umstieg von 40 Stunden bei 5 Tage auf z.B. 36 Stunden bei 4 Tagen aber sicher kurzfristig gelingen. Mit Aussicht durch bessere Prozesse z.B. nach 1-2 Jahren auf 32 Stunden zu reduzieren. Alle Holzhammerideen vergessene die oft umständlich Prozesse vieler Unternehmen. Das kann man doof finden, ändert aber nichts daran, dass man diese Prozesse erstmal anfassen muss. Für Berufe, die an Öffnungs- oder Betreuungszeiten gebunden sind bedeutet dies aber so oder so mehr Köpfe. Oder bei ersterem eine Ausdehnung der Schließtage, ergo Geschäfte schließen früher oder einen weiteren Tag.


10ºHinz Kunze in der Metallindustrie, wo die IG Metall die 4-Tage Woche fordert, da ist das Mindestlohn-Thema nicht wirklich angebracht. Dennoch: Nennen mehr als drei Länder, in denen es Arbeitnehmern besser geht, was Lohn, Urlaub, Anzahl Feiertage, Arbeitnehmerrechte und sonstige soziale Sicherungsmaßnahmen angeht. Arbeitnehmer jammern in unserem Land auf allerhöchstem Niveau. Und die Ausbeuterfraktion unter den Arbeitgebern ist eher in der Minderheit. Aber bitte: Es steht ihnen frei, ihr Schicksal selbst in dir Hand zu nehmen und ein Unternehmen zu gründen. Dann profitieren sie von den „Privilegien der Bosse“. Das Geld sprudelt ja förmlich, wenn man erst mal Chef ist.




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