(S+) Soziale Ungleichheit in der DDR: »Jawohl, zu Millionären«

Die DDR war kein klassenloser Staat. Sie profitierte von Millionären wie Heinz Bormann, dem »roten Dior«. Dann sagte sie ihnen den Kampf an.

           

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Ingo Rose - ihre Schlussfolgerung ist recht bizarr:
„Rechte sehnen sich nach einer sozialistischen Diktatur“.
Haben deshalb die Nationalsozialisten zu erst die Kommunisten und Sozialisten verhaftet, gefoltert, in Lager gesteckt und ermordet?
Sozialismus ist eine, nicht nur von Marx prophezeite Utopie einer gerechten Gesellschaft, die bisher nirgends - schon gar nicht im damaligen stalinistisch geprägten Ostblock — umgesetzt wurde, während National- Sozialismus auf Gewalt und Rassismus als treibende Ideologie basiert.
Hört man den Rechten im Osten genau zu, wird man schnell feststellen, dass nach der Enttäuschung durch den so genannten real existierenden Sozialismus auch für viele Ostdeutsche die Hoffnungen auf ein sorgenfreieres Leben in einem durch die Marktwirtschaft geprägten Land wie Seifenblasen zerplatzten, leider rechten Rattenfängern ein Fundament für ihren Hass gegeben wurde.


Anke Niemeier - für Außen stimmt das wahrscheinlich sogar - und Corona und die russische Aggression gegen die Ukraine dürften das sogar noch verstärkt haben.
Das darf man aber trotzdem nicht verallgemeinern.
Was Frau Wagenknecht betrifft, so ist der Eindruck, ihr gehe es nur darum, in der Öffentlichkeit zu stehen, nicht zu verleugnen. Ihre Thesen, bestehend unter Anderem aus Verschwörungsmythen und Opfer - Täter Umkehr im Krieg Russlands gegen die Ukraine haben weder etwas mit Sozialismus noch mit DDR Geschichte zu tun. Es ist nicht verwunderlich, dass sie damit die Zustimmung von eher weniger gebildeten Menschen, die für rechte Ideologien anfällig sind, findet (zumal der AfD selbst rhetorisch begabte Strategen eher fehlen).


Siegfried Faust Dirk Riedel (s.u.) ist eindeutig rechts,. verteidigt hier aber auch die DDR. Das schreibe ich doch. Die Verklärung der sozialistischen Diktatur heutzutage kommt in Deutschland z.B. eben nicht mehr der Linkspartei zugute, sondern der AfD, die im Osten als neue Ostpartei wahrgenommen wird. Und ohnehin: alles, was als Gegenbild zur verhassten BRD dienen kann, wird als gut wahrgenommen. Also die DDR. Ist absurd, ist aber so. Immerhin: die DDR hatte ja vieles, was Rechtsextreme von heute gut finden: einen autoritären Staat, keine Minderheiten, Militarismus, und man konnte bequem leben, wenn man nur fügsam war und sich keine Gedanken machte.


Ingo Rose - Das Baltikum war bis 1990 von den Russen besetzt und den drei Staaten - wie auch den anderen ehemaligen Ostblockstaaten (Russland und Belarus ausgenommen) - wurde kein Land mit völlig anderen Regeln und Gesetzen im Schnellverfahren eingegliedert, sondern sie hatten die Zeit, den Übergang vom stalinistisch geprägten „real existierenden Sozialismus“ in die marktwirtschaftliche Demokratie selbst zu gestalten.
Natürlich stand die Kohlregierung angesichts der Rufe (kommt die D Mark nicht zu uns, gehen wir zu ihr) unter Druck, andererseits winkten gewaltige Gewinne und auch Besitzrückgaben für Kapital und Adel. Nicht selten waren die Ostdeutschen, die keinen Zugang zum westdeutschen Arbeitsmarkt fanden, die Verlierer. Das entschuldigt den Rechtstrend im Osten keineswegs - sollte aber auch nicht unter den Teppich gekehrt werden.




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