(S+) Apple Vision Pro ausprobiert: Das soll Apples Zukunft sein?!

Unser Autor hat das futuristische Headset bereits selbst auf dem Kopf gehabt. Kann es eines Tages wirklich Computer und Smartphones ersetzen?

           

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Matthias Häussel weil heute schon kaum jemand freiwillig eine Brille trägt. Viele sind drauf angewiesen - da wird’s auch schon mal schwierig. Und auch von denen, die drauf angewiesen sind, tragen viele lieber Kontaktlinsen, einfach weil es praktischer und schöner ist. Und die, die nicht auf Sehhilfen angewiesen sind, tragen nur äußerst selten eine Brille ohne Stärke als „Designelement“ und schon gar nicht den ganzen Tag. „Mensch“ trägt halt keine Brille, wenn er nicht muss. Und diese hier hätte man _jeden_ Tag auf und zwar quasi durchgängig, wenn sie ein Smartphone ersetzen soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Menschen das in der Masse annehmen. Ich denke das ist in meinen Augen einfach der Showstopper. Aber für ein Gerät, welches mich im Alltag in allen erdenklichen Lebenslagen unterstützt - vom Wecker bis zu Navi, Banking und Messaging - bin ich durchaus bereit mehr zu bezahlen als für ein reines Gaming-Gerät, welches ich nicht jeden Tag in der Hand habe. Ich sehe da schon einen Unterschied.


Matthias Häussel du sagst es selbst: für‘s Gaming. Ein Smartphone ist im Alltag sehr viel wichtiger, darum ist man auch bereit mehr dafür hinzulegen.

Der Punkt ist: VR wird sich sicher irgendwann durchsetzen - aber eben für‘s Gaming. Vielleicht noch für virtuelle Besichtigungen etc. Aber die Frage, ob Brillen Smartphones ersetzen können, ist in meinen Augen glasklar mit Nein zu beantworten. Das liegt schlicht und allein schon daran, dass wohl kaum jemand bereit ist jeden Tag und von früh bis abends mit so einem Ding rum zu laufen, selbst wenn sie noch deutlich kleiner wäre. Ich sehe darin einfach keinen Mehrwert.


Matthias Häussel ich sehe das permanente auf- und absetzen halt als Hürde. Und ein Handy in der Hand empfinde ich als deutlich weniger lästig als so eine Brille permanent im Gesicht. Der Störfaktor ist aus meiner Sicht im Gesicht halt deutlich größer. Brille in der Hosentasche stelle ich mir außerdem auch recht anfällig vor. Viel spricht dafür, dass man sie sehr oft und sehr lang trägt. Ich glaube halt nicht, dass das vielen so gefällt. Der Mehrwert ist recht gering. Wenn ich die zweite Hand brauche, hat mein Handy heute schon einen Lautsprecher. warten wir es ab. Bis die Dinger nicht die Größe und das Gewicht einer normalen Brille haben, wird das sowieso nichts mit dem Smartphone-Ersatz.


Lutz Albrecht, das halte ich gleich mehrfach für eine Fehleinschätzung.

1. bezweifle ich, dass man diese Technik in 20 Jahren deutlich anders bauen kann. Physik ist Physik und Ingenieure können nicht zaubern. Die Vorstellung, dass man das alles auch ganz anders und vor allem viel kleiner bauen kann, stammt im Wesentlichen auch Filmen und Serien.

2. Einer der wesentlichen Gründe für Apples Erfolg beim Endkunden ist, dass sie frühzeitig eine große Menge Entwickler ins Boot holen und es denen so leicht wie möglich macht, Anwendungen für neue Geräte sowie neu hinzugeführte Funktionen zu entwickeln. Apple hat gestern eine Reihe solcher Frameworks und Toolkits vorgestellt.

Das vorgestellte Modell wird vor allem von Softwareentwicklern aus aller Welt gekauft werden, um zu erkunden, was man damit machen klann. Nicht vergessen: Die Veranstaltung vorgestern war der Beginn von Apples jährlicher Entwicklerkonferenz.

3. Apple ist zwar nicht der größte Mobilfunkgeräte- oder PC-Hersteller der Welt, aber gehören zu dem Top 3 bzw. Top 5 und sind mit Abstand das margenstärkste Unternehmen in dieser Branche. Deren zuletzt meistverkaufte Gerät (iPhone 14 Pro Max) kostet weit über 1.000€. Und die Käufermehrheit sind alles andere als „Nerds und Spezialfälle“.

4. Natürlich wird es optisch ähnlich aussehende Geräte für 200€ geben, aber die werden ansonsten wenig bis nichts mit der Vision Pro gemein haben. Die dort nötige Technik kann man zu diesem Preis nicht bauen und der Nutzen der Brille hängt direkt mit der Darstellungsqualität sowie dem Bedienkonzept zusammen.

Apple wird in ein paar Jahren sicherlich auch günstigere Modellvarianten herstellen, um den Markt sukzessive auszubauen. Der Technologievorsprung, den sie aktuell haben, wird so schnell nicht einholbar sein.




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