Schülerin stirbt auf Klassenfahrt: Doch Prozess gegen zwei Lehrerinnen

Ein zuckerkrankes Mädchen stirbt auf einer Reise nach London. Zwei Lehrerinnen werden wegen fahrlässiger Tötung angeklagt, ein Verfahren vom Landgericht Mönchengladbach aber abgelehnt. Das OLG sieht das anders.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/654232373412502

Es ist absolut ruhig, dass die Lehrer hier zur Verantwortung gezogen werden. Die Mitschüler informierten die Lehrer über den schlechten Zustand des Mädchens und trotzdem ließen sie sie komplett alleine im Hotelzimmer, ohne auch nur einmal nach ihr zu schauen. Auch die Eltern wurden erst am nächsten Tag angerufen. Da war es dann leider schon zu spät. Das Mädchen war erst 13 Jahre jung. Und sie hatte sich mehrfach übergeben. Und das man nicht einmal nach her geschaut hat, wohl man das wusste, ist grob fahrlässig. Völlig unabhängig davon, ob sie von der Erkrankung wussten oder nicht. Da geht man hin, schaut nach dem Kind, lässt es nicht alleine und ruft einen Arzt. Hätte man so gehandelt, wäre sie heute noch am Leben.


Lucrecia Borgia keine Angst, ich bin sehr wohl ausgebildete Pädagogin und genau deshalb weiß ich, dass viele Kinder sehr unselbsständig erzogen werden oder dass sie ihre Grenzen nicht mehr kennen/keine Grenzen einhalten können. Ich mag meinen Job, aber ich habe kein chronische helfersyndrom. Deshalb kommt Selbstschutz zuerst. Und wenn Lehrer sagen, sie opfern nicht ihre Freizeit, um nachher aus allem möglichen einen strick gedreht zu bekommen, kann ich das verstehen. Und man darf ja wahrscheinlich auch keine Schüler ausschließen, für die man keine Verantwortung übernehmen kann oder will (aufgrund verhalten, Krankheiten etc). Daher wäre mir das auch zu heikel.


Alexandra Hopp
Wie kommen Sie darauf, dass dies künftig der Fall sein wird?

Wenn tats. schriftlich verabsäumt wurde, dass die Lehrkräfte sich im Vorfeld nach mögl. Vorerkrankungen, Allergien, etwaiger Medikamenteneinnahme, etc., der schutzbedürftigen MINDERJÄHRIGEN Schüler erkundigt haben, ist dem selbstverständlich nachzugehen.

Von einer Lehrerin würde man im Übrigen erwarten, dass sie den richtigen Gebrauch von das/dass beherrscht.

Das Risiko sich im Notfall richtig zu verhalten sollten Sie wohl in Ihrer Ausbildung gelernt haben (hoffentlich).
Oder wollen Sie damit sagen, dass Sie künftig Kinder, die nicht ganz gesund sind besser ausschließen von Klassenfahrten, weil SIE dieses Risiko nicht eingehen möchten?
Das wäre Diskriminierung.


Die Lehrkräfte sollen sich nicht ausreichend über die Diabetiserkrankung informiert haben? In keinster Weise nachvollziehbar!
Ich arbeite in einer Kita mit 2-6 jährigen Kindern und hatte schon diverse Erkrankungen.
Solange ein Kind sich in meiner Obhut befindet habe ich die Verantwortung für dieses und damit auch die verdammte Pflicht zu wissen welche Symptome welche Krankheit auslösen können um im Ernstfall dementsprechend zu reagieren.
Wenn ich NICHT ausreichend informiert bin dann ist das Mindeste was ich tun kann die Rettung unverzüglich anzurufen.
Desorientiert? Halb bewusstlos? Und ich weiß dass das Kind Diabetes hat?
Jeder gesunde Menschenverstand (mit und ohne Kenntnis) weiß was dann zu tun ist. Alles andere ist fahrlässig und unterlassene Hilfeleistung.
Tut mir echt leid aber hier fehlt mir jegliches Verständnis.


Ja, so geht es mir auch. Ich meine, ganz ehrlich, wir haben da sogar eine Schulung für bekommen bezüglich Diabetis. Um zu wissen, wann man handeln muss in punkto Eltern, Krankenwagen rufen, Kinder ans messen erinnern oder wissen, dass zB Erbrechen gefährlich für den Blutzuckerspiegel sein kann. Einen Diabetiker, selbst einem Erwachsenen lässt man im Krankheitsfall nicht alleine. Aus dem Grund haben wir immer darauf bestanden, dass bei jüngeren Schülern mit dieser Krankheit eine Bezugsperson mitfährt. Letztes Mal war es der Onkel. Definitiv wichtig, da der Schüler nachts Unterzuckerung. Jetzt hat er eine Pumpe und ist bald erwachsen. Ein Auge auf der Kursfahrt werden trotzdem alle auf ihn werfen.


Tom Gi ganz ehrlich: Diabetes ist ja nun nicht eine besonders seltene Erkrankung. Da wird man bei bestimmten Symptomen ja schon als Laie hellhörig. Ich denke, dass die Lehrerinnen das Kind bestimmt nicht erst auf der Klassenfahrt zum ersten Mal gesehen haben. Diabetes ist eine Erkrankung, die zb auch in den Schulakten vermerkt wird. Ob und inwieweit die Lehrerinnen sich vorher informiert haben, ob sie die Gefahrensituation erfassen konnten oder warum nicht, das wissen Sie genauso wenig wie ich. Insofern gut, dass das OLG prüft, wo der Fehler im Informationsfluss lag und ob die Lehrerinnen nicht anders hätten handeln können.


Berlinesa Vargas Es bringt wohl kaum etwas, wenn ein Kind über seine chronische Erkrankung gut informiert ist, wenn die verantwortlichen Erwachsenen nicht einmal nach dem Kind schauen. In diesem Fall hatte das Mädchen 24 Stunden schwere Symptome wie ständiges Erbrechen, extreme Müdigkeit und Desorientierung. Als die Mitschüler Hilfe bei den Erwachsenen gesucht haben, ist keiner zu dem Kind gegangen, um sich selber ein Bild zu machen. Im Gegenteil, sie haben sie im Hotel alleine zurück gelassen und sind auf einen Tagesausflug gegangen. Als Eltern kann man sehr wohl erwarten, dass Lehrkräfte medizinische Hilfe suchen, wenn ein Kind unter schwerem Erbrechen leidet. Mindestens jedoch, hätten sie das Mädchen persönlich aufsuchen sollen.


Die Informationsplicht sehe ich hier in zwei Richtungen und gebe dem OLG Recht. Ich war viele Jahre nit Kindern und Jugendlichen im Zeltlager und es wurden immer Allergien und Erkrankungen abgefragt und man hat sich bei den Eltern informiert wenn ein Epipen oder ähnliches für Notfälle mitgegeben wurde. Man hat auch in der Kleingruppe der Kinder / der Zimmerkollegen aufgeklärt, wann ein Notfall eintritt um die direkten Kontaktpersonen und verantwortlichen zu informieren für größtmögliche Sicherheit. Ebenso über Sympthome woran man einen Notfall erkennt!
Ebenso hätten die Eltern aktiv darauf aufmerksam machen müssen und auf ausreichende Informationsweitergabe achten damit die Mitreisenden bzw Lehrer handeln können.
Es gab damals einen Notfall und nur weil auch die Kinder aufgeklärt waren konnten diese sich schnell an einen Gruppenleiter wenden damit rechtzeitig mit dem Pen geholfen werden kann.


Ro Sina seit wann brauchen Kranke eine Betreuung bitte? Das würden wohl 90% aller Kranken (bin seit Kindheit mit einigen schwierigen Krankheiten eingeschlossen) selber nicht wollen. Wir (als auch ich Kind war) brauchen keine Betreuung können auf uns aufpassen und kennen uns aus. Für den Notfall kennen sich die im Umkreis aus! Somit in der Zeit die Lehrer. Ich war auch auf Klassenfahrt... mit Lehrer die bescheid wussten und auch ganz normal wussten das es nicht so schwer ist einen Arzt zu rufen!!!

Natürlich gibt es schwerwiegende Krankheiten aber dies ist nicht der Fall hier.
Das Kranke Extra Betreuung bräuchten ist das du das jenige Kind ausschließt und das ist inakzeptabel! Das wünscht sich niemand




+