Umfrage unter Expats: Warum Deutschland unglücklich macht

Deutschland fehlen Fachkräfte, daher sollen 1,5 Millionen Talente angeworben werden. Viele Expatriates, die schon hier sind, wollen offenbar lieber wieder weg, zeigt eine Umfrage. Was sie genau stört.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/665322442303495

Bevor die braunblaue Blase wieder Schnappatmung bekommt. Die Zahl von 1,5 Millionen kommt dadurch zustande, das pro Jahr auch über 1 Millionen Menschen Deutschland wieder verlassen. Wenn wir wollen, das bei unserer überalternden Gesellschaft die Renten sicher sind, dann kommt man nicht drum herum die Leute ins Land zu holen, welche die Renten auch erwirtschaften. Und es geht hier um (hoch)qualifizierte voll ausgebildete Menschen mit Berufserfahrung die akut gebraucht werden. Da kann man nicht einfach mal eben so einen Langzeitarbeitslosen dran setzen. Was nicht bedeuten soll, das man nicht damit anfangen sollte, Langzeitarbeitslose entsprechend ihrer Qualifikation auszubilden und in Jobs zurück zu bringen. Das dauert aber und es ist ziemlich wahrscheinlich, das selbst bei bestem Willen nicht jeder Langzeitarbeitslose in 5 Jahren einen Universitätsabschluss hat.


Mari-Anne Holz genau, sie leben wahrscheinlich seit Jahrzehnten in ihrem Dorf, geerbtes Haus auch noch? Seit der Kinderheit beim gleichen Arzt? Ein vernünftigen Job in der Gegend? Dann haben Sie einfach nur Glück.
Ziehen Sie da mal weg und fangen wo anders an wie es viele junge Menschen tun. Telefonieren sie Ärzte ab keiner nimmt einen mehr auf. Versuchen Sie mit einem normalen Job die Miete in einer Stadt zu bezahlen wo 600 Leute für die gleiche Wohnung anstehen usw. Ich behaupte einfach mal sie Leben da ganz schön in einer Blase. Freut mich für sie, ehrlich und ich wünsche ihnen das es nicht kaputt geht denn dann merken sie mal was hier teilweise wirklich abgeht.


Schon allein die Sprache ist ein großes Hindernis. Englisch lernt man weltweit auf der Schule. Schulabsolventen, noch viel mehr Hochschulabsolventen, können in der Regel gut Englisch, insbesondere, wenn sie Interesse daran haben, im Ausland zu arbeiten. Deutsch ist nicht nur kaum als Fremdsprache verbreitet, es ist schlicht und einfach auch viel schwerer zu lernen, vor allem auf dem Niveau, das man in höherqualifizierten Berufen benötigt. Das ist z.B. schon beim Norwegischen anders, weshalb es einfacher ist, als Arzt ohne große Norwegischkenntnisse nach Norwegen zu gehen, als als Arzt ohne große Deutschkenntnisse in Deutschland zu arbeiten. Und wenn man z.B. Arzt aus Indien ist, geht man doch natürlich sofort in ein Land wie Australien oder die USA, wo man sich nicht durch irgendwelche Sprachkurse quälen muss, sondern gleich loslegen kann.


Diego Duarte R kann ich als Deutscher bestätigen. Unsere Gesellschaft ist so. Aber: Es gibt auch hier Menschen, die freundlich, offen und interessiert, empathisch und spontan sind

Wenn man Deutsche kennenlernen will, empfiehlt es sich, dass einzelnd zu tun und selbst offen und vor allem geduldig zu sein. Dann öffnen sie sich eher, weil sie sich dann sicherer fühlen und "den Fremden" besser einschätzen können. Wir sind nämlich leider größtenteils misstrauisch gegenüber Neuem. Und das wirkt dann unfreundlich und kühl.
Doch auch hier gibt es positive Ausnahmen!

Auch sind die Menschen im Norden anders, als die im Süden - Toleranz und Offenheit findet man zb eher in Hafenstädten bzw Großstädten.

Vllt hilft dir das ja ein bisschen :)


Kann ich absolut nachvollziehen. Auch als hier geborener und aufgewachsener. Aber diese Mentalität wird man zunächst kaum ändern können und liegt tief verwurzelt in der Vergangenheit. Damit meine ich nicht nur das Dritte Reich. Seit Anbeginn der Deutschen gab es nie eine wirkliche Auseinandersetzung mit Emotionen und Gefühlen. Das Verständnis des Deutschsein war eine stete Abgrenzung zu seinen Nachbarn. Alles Fremde wurde abgewertet. Diese Haltung hat über Generationen mehr oder weniger überlebt. Und man hatte stets Härte zu zeigen.

Hinzukommt, dass seit dem Dritten Reich eine fragwürdige Erziehungspädagogik vorherrscht, die eine wärmere Umgangform mit anderen Menschen schier unmöglich macht. "Ein deutsches Kind weint nicht" war etwa eine vorherrschende Vorstellung über die richtige Erziehung auch unmittelbar nach dem Krieg.


Reza Hosseinirespekt! resilient steht nicht in meinem brockhaus, musste ich folglich googeln. also in meinem land, welches dich zur anpassung zwingt oder erzieht, kannst du essen, trinken, einkaufen und deine religion ausleben. menschen aus kuba, albanien, brasilien, vietnam, türkei, griechenland, kosova, italien, niederlande, schottland, äthiopien, bangladesch und argentinien darf ich als freunde bezeichnen. denen geht es hier gut, die sind teilweise reich(mit lamborghini und so), die sehen das anders als du. aber ich lebe halt in einer stadt von vielen in einem land mit über 80 millionen einwohnern, also gerade mal teilempirisch( steht auch nicht im brockhaus). über dein schönes heimatland urteile ich nicht. hast du mal in deinem land als einheimischer für einen ausländer gearbeitet oder dich um eine wohnung beworben? 1935 ist meine familie aus deutschland geflohen und heute ist das ein freies land in das menschen aus aller welt fliehen. da bin ich stolz darauf!


Jose Figueiredo tja. Wahrscheinlich weil in den 60ern das Leben zwar auch nicht immer einfach war aber der Rassismus nicht so war wie heute. Zu meiner türkisch abstämmigen Freundin (in DE geboren und aufgewachsen - Eltern kamen in den 60ern rüber) hat früher nie jemand gesagt "oh du sprichst aber gut Deutsch". Nach dem wir beide 50 geworden sind, hat tatsächlich eine alte Nachbarin (die sie womöglich noch aus unseren Kindertagen kennt) zu ihr gesagt das ihr Deutsch ja ganz toll sei. Naja warum auch nicht. Sie ist dort geboren und wir sind zusammen in der gleichen Schule gewesen. Ich wäre gern im Erdboden versunken und fand die Aussage eine Frechheit.




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