(S+) Gendern in der Schule ist eine Zumutung und das ist gut so – Gastbeitrag von Lehrer Bob Blume

»Ob man für oder gegen Gendersprache ist – in der Schule müssen wir sie zulassen. Denn genau dort sollten kontroverse Themen erlernt und ausgehandelt werden«, schreibt Lehrer Bob Blume.

           

https://www.facebook.com/derspiegel/posts/677795231056216

Michael Kramer Dann eignet sich dieses Thema ja gerade eben hervorragend, um zu zeigen, dass Wissenschaft und Bevölkerungswille nicht immer übereinstimmen und es ist nun einmal aktuell. Darüber hinaus werden SuS spätestens in der Uni damit konfrontiert, den wahrscheinlich einzigen Ort, wo wirklich gegendert wird und zumindest das Abi soll ja zum Studium befähigen.

Also ja, ich sehe, dass das Thema vielen zum Hals raus hängt. Meiner Ansicht nach aber auch, weil es sich eignet, um auf populistische Art und Weise eine ungerechtfertigte Angst zu befeuern (,,Ihr müsst eure Sprache ändern!"). Das ist ärgerlich, weil darüber die Möglichkeit versäumt wird, dieses Thema zu nutzen, um SuS zur Reflexion des eigenen Sprachgebrauchs und der Wirkung von Sprache anzuregen. Wenn sie dann gegen das Gendern sind, okay, ja, es gibt gute Gründe dagegen, aber allein aus sprachhistorischer Sicht ist dieses Thema unglaublich interessant und auch sehr aufschlussreich.


Marie Dassen Sorry, aber ich glaube, diese Unterhaltung scheitert gerade an einer Sprachbarriere, Ihr erster Satz ergibt nämlich keinen Sinn mehr.
Zum zweiten Teil: Sie werfen mir vor, etwas in Ihre Aussage "hineingedichtet" zu haben. Dies sei Ihrer Meinung nach "typisch Facebook" und "typisch Deutsch". Wenn also Deutsche auf Facebook typischerweise Dinge machen, die Sie doof finden - ja, dann kann man doch mal fragen, warum Sie hier Ihre Zeit verbringen.
Wissen Sie, ich find's immer super albern, wenn erwachsene Menschen ihre Aussagen mit diesen Lachsmilieys garnieren. Was wollen Sie damit erreichen? Wenn Sie mir was zu sagen haben, dann sagen Sie es einfach, aber verstecken Sie sich nicht hinter Smileys.


Komisch an den Schulen an denen ich gearbeitet habe und arbeite, interessiert sich niemand fürs Gendern, ganz im Gegenteil. Der normale Jugendliche der schon etwas geradeaus denken kann, steht zu den meisten Themen genauso wie der Großteil der erwachsenen Bevölkerung. Nur wollen es die Medien halt nicht war haben. Klimakleber, Gendern, Klimawandel, LGBTQ usw. , ich glaube wenn die ach so freie und neutrale Presse, sich hier in NRW mal auf Schulhöfe von Schulen ( nicht nur Gymnasien ) stellen würde und die SuS mal zu diesen Themen befragen würden, dann wären sie glaube ich ein klitze kleines Bisschen überrascht, was sie da für ein Meinungsbild bekommen ;-)


Ronald Wernecke eher „noch nicht können“, denn bis zur 7. Klasse wird ausschließlich im Kopf oder schriftlich gerechnet.

Ab der 7., spätestens der 8. Klasse ist der Taschenrechner dann aufgrund der immer komplexer werdenden Aufgaben auch nötig und spätestens in der 9. Klasse nicht mehr wegzudenken, wenn man plötzlich die Wurzel aus 38,61 berechnen muss, um die Höhe einer Pyramide zu erhalten um anschließend deren Volumen zu bestimmen. Das macht niemand mehr im Kopf und wäre (obwohl auch ohne Taschenrechner möglich) ein zu hoher Aufwand im Kontext der Aufgabenstellung.

Oder anders: wer nach 7 Jahren Schule immer noch nicht rechnen kann, für den ist der Taschenrechner eine große Erleichterung.


Katrin Jahn natürlich sind wir frei in der Meinung und das ist auch gut so. Es gibt mindestens zwei Studien, die die Nachteile des Genderns aufzeigen. Aus diesem Grund hat der Rat für deutsche Sprache auch eine glasklare Aussage dazu verfasst und vertritt diese Haltung (nicht Meinung) konsequent. Manche Anglizismen stören mich tatsächlich, egal ob im geschäftlichen oder im normalen Alltag. Es soll modern und hip klingen, dabei führt es oftmals nur zu Problemen, da die Eindeutigkeit verloren geht. Abkürzungen mögen in vielen Fällen Sinn machen, Wortneuschöpfungen sind selten erfolgreich und Jugensprache gab es zu jeder Zeit. Die verändert sich wie das Wetter, nur wenige Jugendliche sprechen sie im Erwachsenenalter weiter.


In der Schule lernt man so Einiges was oft auch mit den jeweiligen Lehrerpersönlichkeiten zusammen hängt. Leider fehlt es daran mittlerweile, quantitativ und qualitativ. Vielleicht sollte man sich zuallererst auf diese große Herausforderung konzentrieren, den Lehrerberuf aufwerten und unsere Kinder mit einem überarbeiteten Lehrplan besser auf das Leben vorbereiten. Es ist ein großer Fehler, zu glauben, dass Gendern die Probleme unserer Zeit lösen kann. Auch Rassismus fängt nicht in der Sprache an, sondern lange vorher. Das ist, als ob ich mein Autoradio lauter mache um das Klappern aus dem Motorraum nicht mehr hören zu müssen. Klingt erst mal besser, löst aber kein Problem.


Das Gendern hat doch schon mal sein Ziel und Zweck verfehlt. Dadurch ist keine Frau mehr oder weniger eingestellt oder befördert worden. Und es macht auch inhaltlich für mich keinen Sinn. Wenn es eine Person ist, dann ist es z.B der Reporter oder die Reporterin. Damit ist es eindeutig. Sind es mehr, gehe ich mit das man dann sagt, es waren 100 Reporter/innen. Denn dann muss es nicht eindeutig sein, da hier ja die Anzahl wichtig ist. In vielen Ländern gibt es so etwas gar nicht. Denn da entscheidet ,die, oder ,der. He is a theacher, she is a theacher. So einfach.


Thorsten Stoiber-Lipp viele Dinge betreffen nur einen Bruchteil der Bevölkerung. Und wir tragen es alle mit. Deswegen sind wir eine Solidargemeinschaft. Niemand muss so reden, höchstens mal lesen oder hören, davon stirbt man nicht. Und kontrovers darüber zu diskutieren heißt aber nicht "wegen den paar Hanseln" oder "Sprachvergewaltigung" etc. Sondern über das Für und Wider sprechen, das Warum, was es mit der- oder demjenigen macht. Das können Kinder und es macht sie zu Menschen, die ernst genommen fühlen und die sich eine eigene Meinung bilden können. Dazu gehören natürlich noch viele weitere Themen. Lernen fürs Leben und nicht nur fürs Zeugnis.


”Denn genau dort (in Schulen) sollten kontroverse Themen erlernt und ausgehandelt werden.”

Das wäre ja ganz neu.
Schulen waren in den letzten 40 Jahren ( oder noch länger) nicht der Ort, wo kontrovers gedacht wurde und Raum dafür war.
Dazu reicht die Zeit nicht, der Lehrplan gibt das nicht her und die Ausbildung der Lehrer begrenzt genau so etwas: kontrovers denken.
Wir können froh sein,
wenn mal neue Forschungsergebnisse in den Schulbüchern enthalten wären,
wenn mal neue pädagogische Konzepte angewendet werden,
wenn die Grundrechenarten und Rechtschreibung an sich wieder Allgemeinwissen werden.

Bin selbst 13 Jahre in der Schule gewesen, habe drei erwachsene Kinder und begleite jetzt häufig Mütter und Kinder bei ihren Schulthemen.
Ich sehe leider nur Überforderung auf beiden Seiten. Im internationalen Vergleich steht Deutschland als sehr mittelmäßig da.
Das Gendern als Dogma von oben erhöht das Problem Schulbildung.


10ºPeter Riedl Noch so eine steile Behauptung. Zur Stunde wird überhaupt keine “Allgemeingültigkeit” gefordert. Das wäre dann nämlich Unfug. Die Änderung der deutschen Grammatik ist zur Stunde eine Denkübung. Experimentell. Es wird untersucht wie und ob und welche Änderung möglich wäre. Eine eventuelle, definitive Änderung wäre vielleicht für unsere Urenkel. Sie hauen da aber auch Dinger raus. Deutsch würde künstlich geändert. Das ist ja ein Skandal. Eine eventuelle, durchgreifende Änderung der Deutschen Grammatik wird künstlich von denen, die davon Ahnung haben, geplant, getestet und vielleicht durchgeführt? Das muss doch die Strasse machen, gell?
Nur mal so. Wenn Sie über die Kraft des Motors Ihres Autos sprechen? sagen Sie dann Kw oder PS? Nur als Tipp. Die offizielle Änderung wurde 1978 durchgeführt.




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