(S+) TSMC-Chipfabrik in Dresden: Deutschlands riskante Wette mit den Halbleitern

Die Bundesregierung wirft gut verdienenden Halbleitermultis Milliarden hinterher, damit sie ihre Fabriken im Land errichten. So will sie eine Deindustrialisierung verhindern – geht die Rechnung auf?

           

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Es war eine große Ankündigung. Angesichts der unsicheren globalen Lage und der wachsenden Konflikte mit China sollte die Halbleiterindustrie in Europa wieder auf internationales Spitzenniveau gebracht werden. Schön, dachte sich der treudoofe Steuerzahler, dann sollen Infineon & Co. mal machen. Nun kommt mit TSMC ein taiwanesisches Unternehmen ins Land. Ein Unternehmen, dessen Heimatland formal von China beansprucht wird und jederzeit annektiert werden könnte. Weil europäische Unternehmen offenbar nicht mehr in der Lage sind, im globalen Wettstreit mitzuhalten? Hmm, denkt man da mit eingeschlafenem Gesicht.
Die alten Römer haben sicher auch nicht gemerkt, dass ihr Reich so peu a peu zugrunde ging. Die haben bestimmt auch immer gehofft, dass es bald wieder bergauf gehen würde.


Rudolf Linsmayer Das kann man ganz einfach erklären und sollte eigentlich nach den Ereignissen der letzten Jahre fast schon zur Allgemeinbildung zählen. Wir können natürlich statt der fünf Milliarden Euro das Zehnfache oder evtl. auch noch erheblich mehr für die Entwicklung bei Infineon ausgeben und dann hoffen dass die in fünf bis sieben Jahren so weit wie TSMC sind. Wenn dann irgend etwas dazwischen kommt wie es 2020 passiert ist, dann stehen halt mal wieder die Bänder in der Automobilindustrie. Auf die zehn Milliarden Euro die man dann weniger an Steuern einnimmt kommt es ja dann auch nicht mehr darauf an. Hauptsache man hat die fünf Milliarden Euro wegen TSMC gespart. Man muss halt einfach nur wirtschaftlich arbeiten. Deswegen ist ja unser Osten nach über zwei Billionen Euro Anschubfinanzierung so erfolgreich.




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