1ºFlorian Tiedemann Falsch! Man muss schon die jeweiligen Größenordnungen und die Preise beachten. Auch die Infrastruktur spielt eine große Rolle. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man den Preis selbst mit bestimmen kann oder darauf angewiesen ist, zu nehmen was andere bereit sind zu zahlen. Neue Felder zu erschließen oder alte auch nur zu erhalten und neue Pipelines zu verlegen ist auch schwierig, wenn wichtige Technologien dafür nur auf Umwegen und somit teuer und umständlich beschafft werden müssen. Zudem fehlt Russland das Geld dafür, weil alle Ressourcen dem Krieg geopfert werden.
Was Deutschland angeht, so sind viele Probleme schlichtweg hausgemacht. Niemand hat Deutschland gezwungen seine Kernkraftwerke abzuschalten und seine riesigen Vorkommen an Schiefergas nicht zu fördern. Trotzdem ist der Gaspreis längst wieder unter dem Vorkriegsniveau gesunken. Außerdem gibt es überhaupt keine Sanktionen auf russisches Gas. Putin hat uns den Gashahn zugedreht.
2ºAndreas van Almsick ließ meine Beiträge bitte richtig, ich habe extra langfristig geschrieben. Das man nicht von heute auf morgen Lieferanten und Abnehmer für Rohstoffe und Technologien wechseln kann ist mir schon klar.
Trotz Sanktionen befindet sich schon eine zweite Pipeline zwischen Russland und China im Bau.
Ob Russland Deutschland kein Gas liefern will oder ob Deutschland kein Gas aus Russland haben möchte, dass weiß ich nicht, aber andere Länder der EU, auch im Westen von Europas, bekommen weiterhin russischen Gas direkt aus Russland.
Was deine Analyse zu Deutschland angeht stimme ich dir zu. Eigene Gasreserven können laut Schätzungen bis zu 14 Jahre russisches Gas ersetzen, stattdessen lassen wir Frackingfas aus den USA einschiffen, was weder ökologisch noch ökonomisch Sinn macht.
3ºBiggi Nolting Sie haben das Gefühl. Mag sein. Nur ist das nicht so. Niemandem (außer vielleicht Putin) kommt dieser Krieg gelegen. Warum sollte sich irgendwer über steigende Preise freuen? Davon mal abgesehen macht die Regierung keine Preise. Die entstehen am Markt.
Einigen Grünen waren tatsächlich die Rohstoffpreise zu niedrig. Es geht diesen darum die Kosten, die durch die Verbrennung der Rohstoffe indirekt entstehen, den Verbrauchern zuzuordnen, die diese Rohstoffe verbrennen. Die Kosten entstehen sowieso, werden aber sonst von allen getragen. Das ist nicht nur unfair, sondern vermeidet auch jeden Anreiz weniger Rohstoffe zu verbrauchen.
In der Volkswirtschaftslehre nennt sich das Konzept Internalisierung von Kosten. Es ist also schon gut begründet.
4ºDER SPIEGEL - Mal was in eigener Sache: ich finde es immer noch recht enttäuschend, dass man in führenden Dt. Medien einfach keine sachliche Zusammenfassung zur Vorgeschichte zu diesem jetzt laufenden Krieg bekommt. Die den Angriff auf die UKR nicht rechtfertigt, relativiert oder gar entschuldigt aber mal deutlich aufzeigt, wie sehr die EU und die NATO trotz Warnungen an der UKR rumgebaggert haben. So provokant wie ignorant und verantwortungslos! Um sich hier zu informieren muss man auf Vorträge und Vorlesungen von "Unverdächtigen" wie Lüders, Ruf, Greenwald, den Papst u. etliche andere auf YT ausweichen ... das ist zwar leicht zu finden, genau genommen aber schon ein Armutszeugnis in der heutigen Zeit. Und Dinge einfach nicht zu erzählen bzw. nur die Hälfte von allem: ist für mich nur der letzte Schritt vor einer Lüge. Auf alle Fälle aber sehr manipulativ, sry.
5ºAndre Grunert Aber die USA haben ihr Ziel erreicht:
Friedman schreibt 2010 in seinem Buch "The Next Decade: What The World Will Look Like":
"Russland bedroht nicht Amerikas globale Position, aber die bloße Möglichkeit, dass es mit Europa und insbesondere Deutschland zusammenarbeitet, eröffnet die größte Bedrohung in diesem Jahrzehnt, eine langfristige Bedrohung, die im Keim erstickt werden muss."
" Das Hauptinteresse der Vereinigten Staaten, wegen dem wir jahrhundertelang Kriege geführt haben – den Ersten, den Zweiten und den Kalten Krieg –, ist die Beziehung zwischen Deutschland und Russland, weil sie dort vereint die einzige Kraft sind, die uns bedrohen könnte. Und wir müssen sicherstellen, dass das nicht passiert."
George Friedman
6ºAndreas van Almsick ob Russlands Zukunft rosig aussehen wird, da bestehen auch bei mir Zweifel, ich meinte nur, dass Indien, China und Co. Europa möglicherweise als Handelspartner ersetzen werden langfristig.
Ich bin nicht pro Russland, wie eiskalt Putin vorgeht, dass hat man gestern ja sehen können, aber ich habe das Gefühl, dass die Sanktionspolitik des Westens Deutschland mindestens genauso hart trifft wie Russland selbst und wenn man sich durch Saktionen quasi selbst bestraft, dann finde ich es zweifelhaft. Wieso bekommen denn andere Länder noch russisches Gas oder wieso darf Frankreich noch russisches Uran kaufen? Was für Frankreich Uran ist, wäre für Deutschland das russisches Gas.
7ºLars Röntgen Ich bin immer wieder entsetzt , wie gewisse Kommentatoren hier eine völlige Opfer Täter Umkehr betreiben .Russland unter Putin führt einen ungerechtfertigten Angriffskrieg um die Sowjetunion 2.0 | Novorossia wieder zu errichten . Daher ist die Frage eigentlich schon beantwortet , wer für den Krieg , die Gewalt , die Zerstörung und für die Massaker an der ukrainischen Bevölkerung verantwortlich ist . Ersetzen Sie Russland und Putin mit dem Deutschen Reich , Stalin , Polpot oder jedem anderen Despoten , dann wissen Sie was Russland will und was der Welt droht und was wir tun müssen .Russland hat nichts in der Ukraine zu suchen , rein gar nichts , es gibt auch nichts was den Überfall rechtfertigt. Putin will keine Verhandlungen, er will die Ukraine ausradieren und das russische Imperium bis an unsere Grenze ziehen .
8º… nun - wenn diese super klugen Menschen und machtbesessenen Ideologen einfach mal sich mit der Geschichte von irgendwelchen Sanktionen in der Vergangenheit befasst hätten und einigermassen Intellekt mitgebracht hätten … ja dann hätte man das vorher gewusst und darauf verzichtet … aber ja … beim Trampolinspringen lernt man so etwas halt nicht …
Sanktionen waren noch nie erfolgreich und werden es in Zukunft auch nicht werden … Ziele sind auf anderen Wegen zu erreichen …
Aber Amerika geht es ja auch eher darum … Konkurrenz klein zu machen / zu halten … daher funktioniert es ja bestens … schaut euch in DE um und das was noch kommt … freut euch drauf …
9ºSeit über einen Jahr sterben junge Russen und Ukrainer durch die Fortführung dieses Krieges umsonst. Die Gräuel von Butcha zum Vorwand zu nehmen, um damalige Verhandlungen abzubrechen war moralisch, aber politisch nicht vertretbar, da sich durch die Fortführung des Krieges mittels westlicher Waffen ein Stellvertreterkrieg entwickelt hat, den keine Seite gewinnen kann. Die Glaubwürdigkeit Russlands in den Westen ist genauso am Boden wie die des Westens in Russland. Es braucht daher neutrale Vermittler, die von allen Seiten anerkannt werden und die in der Lage sind einen Kompromiss zu erarbeiten. Niemand kann der Ukraine verbieten weiterzukämpfen, aber solange wir unsere Waffen liefern, solange haben auch wir ein Wort mitzureden, wenn dieser Krieg konventionell nicht zu gewinnen ist.