1ºChrista Knaack Du sprichst mir aus der Seele! Und ich kann überhaupt nicht nachvollziehen, dass so viele Menschen nicht sehen wollen, worauf wir gerade zusteuern. Ich recherchiere momentan ernsthaft, wohin ich notfalls auswandern könnte. Hätte mir das noch vor zwei Jahren jemand gesagt, hätte ich die Person allenfalls belächelt. Das Problem ist nur, dass der Rechtsextremismus mittlerweile in etlichen Ländern auf dem Vormarsch ist. Ich habe KollegInnen, die hier aufgewachsen sind und die sich nicht mehr trauen, in bestimmte Bundesländer zu reisen. Das muss man sich mal vorstellen! In Hamburg und S-H hält es sich Gott sei Dank noch in Grenzen. Aber wie lange noch? Ich hätte nie gedacht, dass sowas noch einmal passieren könnte. Schrecklich! Und für die, die das "Panikmache" nennen: Informiert Euch doch mal bitte, wie das damals losging. Das war nämlich sehr ähnlich. Und auch damals haben die Menschen vieles ausgeblendet und geleugnet.
2ºHa Bo Der große Unterschied ist, dass J. Fischer sich zu seiner linksradikalen Vergangenheit bekannt und sie offengelegt hat. Erst in einem langsamen Prozess habe er die verfassungsmäßige Ordnung der Bundesrepublik akzeptiert.
An einer offenen Aufarbeitung seiner Jugend, die mehrere Mitschüler als rechtsextrem beschreiben, hat Aiwanger hingegen offenbar kein Interesse. Wie kann man dann zu Reue und Demut fähig sein? Es geht letztendlich um eine Grundhaltung, die sich bei Aiwanger momentan als rechtspopulistisch darstellt, von der "Mitte" ganz weit weg.
Ich fordere nicht den Rücktritt von Aiwanger, aber dass er sich als Opfer einer Schmutzkampagne darstellt, ist das eigentliche Problem. Eine Person mit Verantwortung und Handlungsgewalt sollte sich nicht hinter vorgeschobenen Erinnerungslücken verstecken. Ich hatte auch mal gedacht, dass Aiwanger vielleicht besser ist als die anderen Politiker - weit gefehlt!
Und immer nur mit dem Finger auf Andere zeigen, macht das Ganze nicht besser.