(S+) Lehrer-Ausbildung: Vier Menschen berichten vom Referendariat

Das Lehramtsstudium boomt wie nie zuvor, doch viele brechen es ab. Eine besondere Hürde: das Referendariat. Vier Menschen erzählen, wie sie sich durchschlugen oder andere Wege gingen.

           

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Burt Thunder Naja, abgeschafft vielleicht nicht, aber definitiv neu aufgestellt. Ohne Seminarschule, gleich mit Praxis und Betreuungslehrer an der Seite. Das Problem ist aber letztlich grundsätzlicher. Ich finde bis heute, dass im Lehrberuf so schrecklich viele unkritische Geister sind, das Anstrengendste in diesem Job sind für mich die Erwachsenen. Bloß nichts hinterfragen, bloß nichts ändern, lieber noch die 100.000ste Regel für jeden Pups. Das System ist so, wie es ist auch wegen der großen Mehrheit seiner Protagonisten. Und diese Protagonisten bilden dann ihnen entsprechend aus - das wird sich vermutlich nicht ändern lassen, denn irgendeine Art der Einführung und Begleitung in die Praxis wird es für die Studenten ja schon geben müssen.


Katrin Nieß sinnlose Kommentare ohne Ahnung und Einblick gehen mir auf den Zeiger. Was ist ihr Beruf? Der ist jedenfalls total einfach und chillig , jeder kann könnte den machen .

Merken sie selbst oder ? Ich hoffe dass sie nicht wie impliziert Lehrerin sind. Dann haben sie definitiv zu wenig Kontakt zu ihren Kollegen (oder halten wohl ein Großteil für Inkompet)

Die Mehrheit der Lehrer empfand das Ref als schlimmste Zeit ihres Lebens . Und sie werden es nicht glauben, einige Menschen waren vorher in der freien Wirtschaft tätig .

Wo kommt denn ihrer Meinung der große Lehrermangel her ?


Ja, so ein Lehrerberuf ist nicht leicht. Gerade, wenn man so hört, was sich die Kinder und Jugendlichen heute so herausnehmen. Da gibt es für so manchen Referendiaten ein böses Erwachen. Dann holt einen die Realtität ein. Auf der Uni lernen sie die weichgespülte Pädagogik und dass man seine Schüler nicht zu hart anfassen darf. Und dann stehen sie vor ihrer Klasse und irgendwann haben die Kinder/Jugendlichen herausgefunden, wie weit sie gehen können. Dann heißt es "Gute Nacht". Die Sorte von LehrerInnen, die mich unterrichteten gibt es heute nicht mehr. Sie hatten ihre Klasse im Griff und ließen ihre Schüler nur so weit gehen, wie es verantwortlich war. Heute haben die Schüler keinen Respekt mehr vor den Lehrern. Wenn einem die Note nicht passt, auch wenn sie noch so gerechtfertigt ist, klagt Papi gleich vor Gericht.


Ich habe einen Magister in Pädagogik, wollte nie auf Lehramt gehen. Ich habe das dann ein paar Mal mitbekommen, was im Referendariat damals schon so abging. Kommilitonen, die 100% prima Lehrer geworden wären, sind gescheitert, weil an der Schule im Lehrerzimmer irgendwelche komischen Machtspiele abgingen und der Referendar dann schonungslos rausgemobbt wurde. Größtes Problem: deine Referendarsleistung wird ja meist nur von einem Lehrer betreut, und wenn der dich auf dem Kieker hat, hast du eben ein Problem. Sicher ist es nicht verkehrt zu gucken, ob Lehreranwärter mit Schülern zurecht kommen, aber wenn du dann von Personen über dir fertig gemacht wirst, ist das halt eine ganz andere Hausnummer.


Ich bin seit über 20 Jahren in dem Job. Ganz ehrlich: Wer das Referendariat schon als „schlimm“ bezeichnet, der sollte sich tatsächlich überlegen ob er dem Beruf überhaupt dauerhaft gewachsen ist.
Vielleicht sollte man das Referendariat als Möglichkeit sehen zu überlegen ob man das wirklich will.
Viele fangen an zu studieren mit dem Argument „Lehrer- voll gut. Wenig Arbeit, viele Ferien, Beamter, viel Kohle“.
Und das sind genau DIE, die dann im Ref. das große Erwachen haben.
Habe ich selbst schon haufenweise erlebt.
Insofern finde ich den Druck im Ref total gerechtfertigt. Wer dem nicht standhält, der hält keine 10 Jahre im Anschluss durch.




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