Lokführergewerkschaft GDL kündigt Streiks an

Im Tarifstreit mit der Deutschen Bahn setzt die GDL auf Eskalation.

           

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Demonstrieren die Beschäftigten eines erfolgreichen Unternehmens für mehr Geld, kann ich das verstehen. Von Geld, das vorher von diesen Unternehmen erwirtschaftet wurde, kann ruhig jeder Beschäftigte profitieren.
Dagegen ist die Deutsche Bahn das defizitärste Unternehmen Deutschlands und kann nur mit massiver Unterstützung mit Steuergeldern am Leben gehalten werden.
Der Steuerzahler muss eh schon jeden Bahnmitarbeiter alimentieren. Und jetzt wollen die noch mehr Geld und auch noch weniger arbeiten und wir Steuerzahler sollen das bezahlen!

In einer eh schon prekären Situation die Wirtschaft mit Streiks weiter zu belasten ist meines Erachtens nichts anderes als Erpressung mit der Absicht der deutschen Wirtschaft zu schaden.


Martin Ferch Das "Angebot" der Bahn hat eine Laufzeit über 32 Monate - zweieinhalb Jahre. Darüber hinaus geht es auf keine weitere Forderung ein. Und nochmal: das hat nichts mit Gier zu tun. Es ist eine der letzten Chancen das Ruder beim Halten des Personals UND Neurekrutierung von Personal herumzureißen. Wird die Attraktivität derJobs nicht gesteigert, müssen wir uns mit Dingen beschäftigen, die Fahrplankürzungen beinhalten, weil schlichtweg kein Personal da ist. Und Fahrplankürzung heißt dann langfristig Zugverkehr zwischen 6-21 Uhr, an Wochenenden und Feiertagen bis 20 Uhr und Weihnachten/Silvester bis höchstens 16 Uhr. In wenigen Jahren gehen die Boomer in Rente und Generation Z will keine 40 Stunden arbeiten.


Bei jedem seriösen Arbeitgeber würde man zur Tür begleitet, wenn man solche Lohnforderungen bei zeitgleich weniger Arbeitszeit äußern würde. Was dieser Unfug mit zwei Gewerkschaften im gleichen Laden sein soll, die sich ständig meinen mit kundenverachtendem Irrsinn überbieten zu müssen (am Ende wird das Ergebnis ja eh auf Mehrkosten für Kunden umgelegt, als Dank für die Geduld während der ganzen streikbedingten Fahrtausfälle), kann einem eh niemand erklären. Betrachtet man das Niveau der Serviceleistungen - von Pünktlichkeit über Kundenfreundlichkeit bis hin zu Artikulationsfähigkeit betrachtet - ist auch schwer nachvollziehbar, warum hier ständig und uferlos die Löhne nach oben geschraubt werden sollen.


Torsten Clauß Bei der GDL gibt es das Streikgeld auch jetzt schon. Abgesehen davon stehen die Mitglieder mit überwiegender Mehrheit hinter der Gewerkschaft. Hört auf mit dem Märchen, dass dies ein Egotrip sei. Das Angebot der DB ist im übrigen keine Grundlage für Verhandlungen. 10% mag ja gut klingen ist aber über 32 Monate verteilt schon wieder ein Reallohnverlust. Über die Arbeitszeit wird gar nicht geredet, kein Wort, kein Versuch der Anpassung, keine langsamen Schritte, NICHTS. Die Auszahlung der anteiligen Inflationsprämie wurde an die Bedingung geknüpft nicht zu streiken, wer erpresst hier wen. Dass die Bahnunternehmen mit der Thematisierung der Inflationsprämie überhaupt so lange warten und dies erst zu Tarifverhandlungen zum Gegenstand machen ist ebenfalls eine Schweinerei. Lohnausfall mag im ersten Moment etwas schmerzen aber man muss das ganze eben langfristig sehen.




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