(S+) Wechsel aufs Gymnasium: Neue Schule, schlechte Noten – muss das sein?

Wenn Kinder aufs Gymnasium gehen, sackt ihre schulische Leistung oft erst mal ab. Doch Eltern und Lehrkräfte können etwas dagegen tun.

           

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Petra Reichel so wie Sie die Grundschule beschreiben, ist das nicht allgemein zu sehen. Ja, die Lehrer gehen (bestenfalls) anders auf die Kinder zu als in den weiterführenden Schulen. Aber zum einen gibt es da auch während dieser 4 Jahre etwas, die Kinder müssen natürlich zunehmend Leistung zeigen, bekommen ihre Noten nicht geschenkt und es wird definitiv nicht pauschal eine Gymnasialempfehlung ausgesprochen! Nur schicken viele Eltern ihre Kinder aufs Gymnasium auch entgegen der Empfehlung! Und da ist das Erwachen dann groß!
Meine Tochter hatte keinerlei Probleme nach dem Wechsel und das gilt auch für alle ihrer Freundinnen mit Gymnasialempfehlung! Allerdings mussten etliche Kinder nach der 6. das Gymnasium verlassen, deren Eltern sich gegen die Empfehlung der Grundschullehrer agierten!


Ja, das muss so sein.
In der Grundschule waren die zukünftigen Gymnasiasten die Besten, die Elite. Ihre Leistungen waren gut und sehr gut, auch deswegen, weil der Lernstoff dem Durchschnittsschüler angepasst war.
Am Gymnasium wird mehr Stoff und auf höherem Niveau in schnellerer Zeit unterrichtet, so, wie es der Durchschnittsgymnasiast verträgt. Und so, wie der Durchschnittsschüler an der Mittelschule oder der Realschule im Notenspektrum 2-4 zu suchen ist, ist halt dann auch der Durchschnittsgymnasiast unter 2-4 zu suchen - und nur die Besten bekommen Einser und Zweier. Und eine Drei oder Vier muss auch kein Weltuntergang sein. Weder für den Schüler noch für seine Eltern. In den nächsten acht bis zehn Jahren kann und wird sich bei den meisten daran noch viel verändern. Zum Guten und zum Schlechten.
Wo ist das Problem?
(Ich konnte den Artikel wegen Bezahlschranke nicht lesen)


Rüdiger Schaad - Also alle durchs Gymnasium (!) schleifen, anstatt durch die Noten das richtige Feedback zu geben!?
Das hatten wir zwei Jahre lang als Vorschrift, weil ja evtl. Noten bei Corona-Quarantäne etc. anfechtbar gewesen wären.
Jetzt sitzen diejenigen, die eigentlich sehr erfolgreiche Realschüler gewesen wären, in der Oberstufe des Gymnasiums und verfluchen die Tatsache, dass es nun zu spät ist, zu wechseln. Die machen jetzt ein schlechtes Abitur - und wurden um ihren guten Realschulabschluss betrogen, der sie viel weiter gebracht hätte.

Gruß vom gegliederten Schulsystem... Das rechtszeitige Finden der passenden Schulart ist der Schlüssel zum Erfolg. Schlechte Noten auf dem Gymnasium sind dafür bei manchen nötig (und im Rückblick ein Segen).


Claudia Schickenberg Mein Sohn hat die 5. auf der Hauptschule gemacht, weil er aber ab der 4. einen Test gemacht hätte.
Vorgesehen war dann nach der 6. auf die Realschüler zu gehen.
Nachdem die 5. Klasse mehr als erfolgreich verlaufen ist. Wechselte er im Anschluß daran ans Gymnasium. Nach dem Abitur zum Studium was erfolgreich verlaufen ist zum Maschinenbauingenieur. Heute arbeitet er in USA als Fertigungsingenieur in einem Industrieunternehme.
Was ich zum Schluß dazu sagen möchte, fast wäre das daneben gegangen weil mit der Lehrerin in der 4. Klasse kein gutes Verhältnis bestand und die Benotung darunter gelitten hatte. Viel Erfolg wünsche ich euren Kindern.


Aber das ist doch gar nicht mal so schwer zu verstehen. Damit die Kevins und Chantals, Ufuks und Jaspals, Amals und Gurams nicht 5 mal in der ersten Klasse sitzen bleiben, ist das Niveau so unterirdisch, dass jeder der wenigstens in Grundzügen Deutsch spricht und nicht im Mutterleib lobotomiert wurde zu den 5% der Besten in der Klasse gehört. Und da die Skala nunmal bei der Note "sehr gut" begrenzt ist, gibt es dann eben die.
Wenn dann die weiterführende Schule den Stoff zunächst vermeintlich anzieht, dann merkt man schnell, dass ein "sehr gut" für zwei Sätze am Stück lesen, eben nach den neu verteilten Maßstäben ein "ungenügend" ist.


Rüdiger Schaad - Sehr oft besteht allerdings hier die richtige Unterstützung darin, den Eltern und dem Kind nahezulegen, dass das Gymnasium nicht der einzig mögliche gute Bildungsweg ist. Hier in Bayern bekommen fast alle Kinder von der Grundschule eine Gymnasialempfehlung. Da sind sehr viele Kinder dabei, die auf dem Gymnasium nicht glücklich werden! Und ja, es gibt sehr viel Unterstützung auch am Gymnasium - Brückenkurse, Sprachbegleitung etc. Allerdings ist dennoch nicht jeder dazu in der Lage, ohne Stresserkrankungen und Überforderung Abitur zu machen. Wenn das Kind sich quält und Gefahr läuft, misserfolgsorientiert zu denken, muss es auf die Realschule oder Mittelschule wechseln. Wenn trotz schlechter Leistungen gute "Mitleidsnoten" gegeben werden, kommt das Erwachen erst in der Oberstufe. Dann ist es zu spät für den Schulwechsel.


Stephan Valkyser bei uns wurden die ausreißer vor die Wahl gestellt. Abgang 8. Klasse und dann 3 Jahre Lehre oder 10. Klasse 2 Jahre Ausbildung Gab welche die das dann gemacht haben. Das waren pro Klasse vielleicht 2-3 Leute. Der große Rest hat durchgezogen bis zur 10. Und wer die Empfehlung noch zur EOS ( Gymnsium) bekam, hat 2 Jahre weiter die Schulbank gedrückt.
Hatte aber kein Abbruch getan für die jenigen die nach der 8. abgegangen sind. Mit der 3 jährigen Ausbildung hatten die dann den gleichwertigen Abschluß gehabt und konnten über den 2. Bildungsweg sich qualifizieren für ein Studium. Haben im übrigen auch einige gemacht, die 10 Klassen hatten mit Abschluß und 2 Jahre Ausbildung. ;)