Bremervörde: Große Menschenkette auf der Suche nach Arian

Seit Montagabend wird der sechsjährige Arian in Niedersachsen vermisst. Am Sonntagmorgen wurde der seit Tagen laufenden Einsatz noch einmal ausgeweitet: 800 Hilfskräfte suchen jetzt nach dem Jungen.

           

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Vanessa Stornig auf der Seite von Doro VW ist es gut erklärt!

Arian wurde 19:15 Uhr auf einer Kamera aufgenommen, der Vater rief die Polizei um ca. 19:30 - er bemerkte das verschwinden wohl um 19:27 Uhr.

Es ist üblich und normal das Arian auf der Treppe stumm verweilt wenn er eine Ruhe Pause braucht. Auch an diesem Tag brauchte er eine und saß auf der Treppe. Die Familie wartet dann für gewöhnlich das Arian wieder aufnahmefähig ist und lässt ihn in Ruhe (was bei Autisten auch sinnvoll ist!!!) Als es dann doch länger wie gewohnt dauerte schaute der Vater nach und sah das die Haustür offen stand und verständigte sofort den Notruf.


Bianca Schäfer Autisten haben eine andere Wahrnehmung der Sinneseindrücke, sie fühlen, riechen, hören, sehen Details und die kleinsten Dinge oft deutlich intensiver als „normale“ Menschen.

Bei Autisten gibt es verschiedene „Zustände“ die typisch sind. Das ist der Overload, eine Überstimmulation an Sinneseindrücken. Dieser Overload kann in einen so genannten Shutdown (abschalten) Zustand gehen. Dann ist man für die Außenwelt nicht mehr erreichbar, innerlich in sich eingeigelt und/oder in einen Meltdown (Gefühlsausbruch wörtlich zerfließen) gehen. Ein Meltdown ist ein nicht berechenbarer Zustand der sehr viel Kraft den Betroffenen fordert. Oft geht es mit schreien, weinen, schlagen, treten, hyperventilieren und zum Teil auch mit Erbrechen einher. Um Arian vor solchen Zuständen zu schützen ist es eher ratsam in nicht anzusprechen oder zu berühren. Außerdem besteht die Gefahr das er eventuell die Flucht ergreifen könnte.


Osktismly - Oskar, Autismus & Family Sehe ich anders. Eltern müssen sowas immer in Erwägung ziehen. Wenn man weiss, dass der Junge Türen aufschließen kann, muss man den Schlüssel abziehen und das immer kontrollieren. Die Aufsichtspflicht wurde hier verletzt. Ich habe im Zivildienst mit nonverbalen Autisten 1,5 Jahre lang gearbeitet und wäre mir da ein Kind abhanden gekommen, hätte man mich zur Verantwortung gezogen... es wäre die Hölle los gewesen. Außerdem stand in einem der Artikel, dass Arian erst seit kurzem Türen aufschließen konnte; es gab also keine verlässlichen Erfahrungswerte darüber, ob er die Türe öffnen und danach entlaufen würde.


Marc Vorlander das kann man so nicht pauschalisieren. Nicht jeder Autist und nicht jeder non verbaler Autist hat eine erhöhte Schmerztoleranz und keine Gefahreneinschätzung z.B.

Die Eltern haben die Lage fataler weiße falsch eingeschätzt. Arian war noch nie auffällig was weg laufen angeht und hatte noch nie Weglauftendenzen. Es wurde schlicht die Lage verkannt. Es ist als Eltern autistischer Kinder unfassbar schwer den schmalen Grad zwischen Förderung der Selbstständigkeit und dem Behüten vor Gefahren zu wahren. Hier ist die Gradwanderung die Eltern autistischer Kinder erleben, schief gegangen. Das war aber für die Eltern aufgrund ihrer Erfahrungen mit Arian nicht vorauszusehen.